Katalog
36 KLAVIATURUMFÄNGE Manuale C, D– c 3 , Pedal C, D– c 1 WINDVERSORGUNG Sechs Keilbälge mit einer Falte, je drei für Manuale und Pedal, je ein Manual- und Pedalbalg sind als Magazine an den Elektroventilator angeschlossen, Winddruck ursprünglich für Manuale 41° = 97mm WS, für Pedal 46° = 109mmWS, seit 1983: 90 bzw. 100mm WS. STIMMTONHÖHE Laut Abnahmegutachten »im richtigen Cornet- oder Chor-Tono« 2 , gegenwär- tig 476,3Hz (vor 1983: 473,7Hz, ur- sprünglich geringfügig tiefer). STIMMUNGSART Die ursprüngliche, bereits gemilderte Temperatur – modifiziert mitteltönig – war trotz mehrfacher Veränderungen 1982 am ausgebesserten Pfeifenwerk erkennbar. 3 Die Kirchgemeinde ließ 1985 die vorgefundene Temperatur durch reversible Maßnahmen (im wesentlichen m. H. federnder Stahl- stimmringe) einer »wohltemperierten« Stimmung annähern. Cent-Werte: c cis d es e f 0 90 196 298 394 500 fis g gis a b h 590 698 790 896 1000 1092 GESCHICHTLICHES uf der Rückreise vom Elsaß in seine Heimat besuchte Silber- mann im Frühjahr 1710 Tho- maskantor Johann Kuhnau in Leipzig und beeindruckte ihn durch sein Fachwissen und durch Atteste über Orgeln und Cembali. 4 Kuhnau berich- tete darüber dem Freiberger Arzt und Orgelkenner Immanuel Lehmann, der daraufhin am 29. September dem Freiberger Rat Silbermann für den Bau einer neuen Domorgel empfahl. Bereits am 24. Juni hatte Silbermann einen Dispositionsentwurf einge- reicht, der Einflüsse des elsässischen Orgelbaus aufwies und 41 Register auf Hauptwerk, Rückpositiv(!), Brustwerk und Pedal enthielt. Vor Silbermann hatten sich 1704 Christian und Johann Heinrich Gräbner, Dresden, und am am 22. Juni 1710 Johann Jacob Dona- ti, Altenburg, um diesen Orgelbau beworben. Am 30. September sprach Silbermann beim Rat vor und über- reichte einen überarbeiteten Entwurf (mit gleicher Registerzahl, jedoch mit Oberwerk statt des Rückpositivs), auf dessen Grundlage am 8. Oktober der Bauvertrag geschlossen wurde. Als Vertragspartner unterzeichneten die »Vorsteher des Geistlichen Einkom- mens«. Im Kontrakt wurde außer umfangreichen Materiallieferungen ein Baupreis von 1500 Talern verein- bart, zugleich Silbermann im soge- nannten »Regiments-Hauße« eine unentgeltliche Wohn- und Arbeits- stätte zugewiesen. In einem Nachtrag vom März 1712 wurden für einen zusätzlichen Untersatz 32' (32' gedackt + 16' offen) noch 175 Taler und weitere zwei Jahre freie Wohnung bewilligt. Am 18. Dezember 1713 ge- währte der Rat eine abschließende Zusatzzahlung von 200 Gulden (ent- spricht 175 Talern). Am 25. Februar 1711 berief der Rat Elias Lindner zum Nachfolger des kurz zuvor verstorbe- nen Domorganisten George Menzer. Lindner zeichnete einen Riß des Orgelprospektes mit einer neuen Or- gelempore. 5 Nach dieser Vorlage fertig- te der Tischler Georg Lampertius das Gehäuse. Die Holzbildhauer-Arbeiten führte Johann Adam Georgi aus. Die Farbfassung des Orgelgehäuses über- nahmen Johann Stephan von Schöne- veldt und Johann Christian Buzäus. Thomaskantor Johann Kuhnau, Leipzig, und Hoforganist Gottfried Ernst Bestel, Altenburg, prüften die Orgel am 13. und 14. August 1714 und legten am 17. August ihren Bericht vor. Darin sind folgende Mehrleistungen gegenüber dem Kontrakt genannt: Freiberg, Dom, große Orgel · 1714 und 1738 A DISPOSITION ( III /44) HAUPTWERK, II. MANUAL BORDUN. 16F. PRINCIPAL. 8F. VIOLA DI GAMBA. 8F. ROHRFLÖT. 8F. OCTAVA. 4F. QVINTA. 3F. SUP.OCTAV. 2F. TERTIA. (1 3 / 5 ') CORNET. (5fach, ab c 1 ) MIXTUR. (4fach) ZIMBELN. (3fach) TROMPET. 8F. CLARIN. 4F. OBERWERK, III. MANUAL QVINTADEHN. 16F. PRINCIPAL. 8F. GEDACKT. 8F. QVINTADEHN. 8F. OCTAVA. 4F. SPITZFLÖT. 4F. SUP.OCTAV. 2F. FLASCHFLÖT. 1F. ECHO. 5 .FA. (ab c 1 ) MIXTUR. (3fach) ZIMBELN. (2fach) KRUMBHORN. 8F. VOX HUMANA (8') BRUSTWERK, I. MANUAL GEDACKT. 8F. PRINCIPAL. 4F. ROHRFLÖT. 4F. NASSAT. 3F. OCTAVA. 2F. TERTIA. (1 3 / 5 ') QVINTA. 1 1 / 2 F. SUFFLÖT. 1F. MIXTUR. (3fach) PEDAL UNTERSATZ. 32F. 1 PRINC.BASS. 16F. SUB BASS. 16F. OCTAV BASS. 8F. OCTAV BASS. 4F. PED.MIXTUR. (6fach) POSAUN BASS. 16F. TROMP.BASS. 8F. CLAR.BASS. 4F. NEBENREGISTER TREMULANT. (Tremulant Manuale) SCHWEBUNG (Tremulant Oberwerk) unbeschriftet: Sperrventil Hauptwerk + Brustwerk unbeschriftet: Sperrventil Oberwerk Schiebekoppel I/II Schiebekoppel III/II (keine Pedalkoppel) Erhaltene Orgeln
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