Katalog

41 KLAVIATURUMFÄNGE Manual C, D– c 3 , Pedal C, D– c 1 WINDVERSORGUNG Drei Keilbälge mit einer Falte, Betrieb durch Kalkanten oder mit Elektroven- tilator möglich (alle Bälge angeschlos- sen), Winddruck: 75mm WS. STIMMTONHÖHE Ursprünglich Chorton (a 1 : 460 bis 466Hz), gegenwärtig a 1 : 483Hz. STIMMUNGSART Ursprüngliche Temperatur vermutlich modifiziert mitteltönig; gegenwärtig: systemfrei, Lage der Wolfsintervalle wie bei mitteltöniger Temperatur. Cent-Werte: c cis d es e f 0 89,5 193,0 300,0 389,5 500,5 fis g gis a b h 587,5 697,5 791,0 892,0 1002,5 1087,5 GESCHICHTLICHES er Bauvertrag ist nicht erhalten. Silbermann erwähnte ihn am 21. Februar 1715 bei den Ver- handlungen über den Orgelbau für die Freiberger Jakobikirche. 2 Danach war ein Preis von 600 Talern verein- bart. Auftraggeber war der Kirchenpa- tron Caspar Heinrich von Schönberg. 3 Die Gehäusefassung stammte vom Dresdner »Jagdmaler« Johann Chri- stian Buzäus (Butze). 4 Die Einweihung fand am 25. Dezember 1715 statt. 5 Im 19. Jahrhundert sind mehrere Pflegearbeiten nachweisbar. 1928 stimmte Alfred Schmeisser, Rochlitz, die Orgel tiefer (a 1 : etwa 435Hz). Er hängte die Spieltraktur um – im Manual um zwei Halbtöne, im Pedal um einen Halbton – und kürzte das Manualpfeifenwerk dementsprechend. Die Manualtasten C und Dis wurden stillgelegt, die Pedaltaste C entfernt. Außerdem setzte er eine Aeoline 8' auf pneumatisch gesteuerter Registerkan- zelle ein. 1966 restaurierte Werner Pitzschler, Crimmitschau, die Gehäusefassung. 1967 rekonstruierten Wilhelm Rühle & Sohn, Moritzburg, die Spieltraktur und ergänzten die Pedaltaste C. Das Manualpfeifenwerk wurde jedoch nicht angelängt. Wegen der Stimmungsdiffe- renz zwischen Manual und Pedal wur- den die Becher der Posaune um einen Halbton aufgerückt, ein Becher für c 1 eingefügt und der Becher von C ausge- sondert. Die Orgel erhielt eine un- gleichschwebende Temperatur ohne historischen Bezug. 1968 überholten Rühle & Sohn die Orgel und entfern- ten die Aeoline. Weitere Instandsetzun- gen folgten 1983 und 1992/93 (Wie- land Rühle). ANMERKUNGEN 1 Das Pedal ist durch separate Ventile fest an das Manual gekoppelt. 2 Stadt- und Bergbaumuseum Freiberg, 4813, Acta betr. die Reparatur des Orgelwerckes bey der Kirche zu St. Jacobi …, Bl. 6f. 3 Oehme 1889 ff., Bd. 1, S. 141. Nach dieser Quelle betrugen die (vielleicht nachträglich erhöhten) Baukosten 800 Taler. 4 Oehme (ebd.) schrieb »Hofjagdmaler Pute«. 5 Ebd. DISPOSITION (I/14) MANUAL Principal 8.Fuß Quintadena 8.Fuß Gedackts 8.Fuß Octava 4.Fuß Rohrflöte 4.Fuß Nassat (2 2 / 3 ') Octava 2.Fuß Quinta 1 1 / 2 .Fuß Sufflöte 1.Fuß Cornett (5fach, ab c 1 ) Mixtur 3.Fach Cÿmpel 2.Fach PEDAL 1 Sub Baß 16.Fuß Posaunen Baß 16.Fuß NEBENREGISTER Tremulante Klingel Pfaffroda · 1715 D Erhaltene Orgeln

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