Katalog
KLAVIATURUMFÄNGE Manuale C, D– c 3 , Pedal C, D– c 1 WINDVERSORGUNG Ursprünglich drei Keilbälge mit einer Falte, seit 1935 Magazingebläse, Wind- druck: 76mm WS. STIMMTONHÖHE Chorton, gegenwärtig a 1 : 464,9Hz. STIMMUNGSART Ursprüngliche Temperatur vermutlich »wohltemperiert«; seit 1832 gleichstu- fig. GESCHICHTLICHES m 22. Dezember 1718 schloß der Kirchenpatron Christian Au- gust Freiherr von Friesen einen Kontrakt mit Gottfried Silber- mann und Zacharias Hildebrandt. Gegenstand war ein Orgelneubau mit 22 Registern auf 2 Manualen und Pe- dal, der 1000 Taler kosten und bis Michaelis (29. September) 1720 abge- schlossen sein sollte. Am 18.August be- auftragte von Friesen den Hof- und Jagdmaler Johann Christian Buzäus, Dresden, mit Farbfassung und Vergol- dung des Gehäuses. Erst am 8. November 1721 konnten Thomaskantor Johann Kuhnau, Leip- zig, und Hoforganist Gottfried Ernst Bestel, Altenburg, das fertige Instru- ment prüfen und am10.November den Abnahmebericht vorlegen. Als Mehr- leistung wurde u. a. die Tertia 1 3 / 5 ' im Oberwerk erwähnt, die »zur Ausfül- lung der Harmonie und guter Varia- tion dienet«. Am 9. November wurde die Orgel geweiht. Eine von Johann Christian Langbein stammende Be- schreibung lehnt sich weitgehend an den Wortlaut einer Schrift des Dresd- ner Hofpoeten Johann Ulrich König über die Orgel der Dresdner Sophien- kirche an. 2 1796 baute Johann Gottlieb Ehregott Stephani, Leipzig, eine Pedalkoppel ein. 1832 stimmte Urban Kreutzbach, Borna, anläßlich einer Reparatur die Orgel »gleichschwebend« und entnahm 1833 den Tremulanten. Die 1917 be- schlagnahmten 13 blinden Prospekt- pfeifen ersetzte 1930 die Firma Her- mann Eule, Bautzen. Eine grundle- gende Restaurierung 1935 durch die gleiche Firma war u. a. durch starken Holzwurmbefall notwendig, weshalb ein Großteil der Holzpfeifen neu gefer- tigt wurde. 3 Die ebenfalls wurmbe- fallenen Keilbälge wurden durch ein modernes Gebläse ersetzt. Der Tremu- lant wurde rekonstruiert. Zwischen November 1979 und Mai 1980 restau- rierten Mitarbeiter des Eule Orgelbau das Instrument nach denkmalpflege- rischen Gesichtpunkten. ANMERKUNGEN 1 Nicht original. Das Pedal war ursprünglich durch separate Ventile fest an das Haupt- werk gekoppelt. 2 Langbein 1721; König 1720. 3 33 Pfeifen von Bordun 16' und Gedackt 8', 5 Becher der Posaune 16', 15 Stiefel von Posaune 16' und Trompete 8'. DISPOSITION (II/23) HAUPTWERK BORDUN. 16.Fuß. PRINCIPAL. 8.Fuß. Rohr„Flöte. 8.Fuß. OCTAVA. 4.Fuß. Spitz„Flöte. 4.Fuß. QUINTA. 3.Fuß. OCTAVA. 2.Fuß. CORNET. (3fach, ab c 1 ) MIXTUR. (3fach) Cÿmbeln. (2fach) OBERWERK Gedackt. 8.Fuß. QUINTADENA. 8.Fuß. PRINCIPAL. 4.Fuß. Rohr„Flöte 4.Fuß. Nasat. 3.Fuß. OCTAVA. 2.Fuß. TERTIA. (1 3 / 5 ') QUINTA. 1 1 / 2 .Fuß. SIFFLET. 1.Fuß. MIXTUR. (3fach) PEDAL PRINCIPAL„Bass. 16.Fuß. Posaune. 16.Fuß. Trommete. 8.Fuß. NEBENREGISTER TREMULANT (Schiebekoppe II/I) PEDALKOPPEL (I/P) 1 52 Rötha, Georgenkirche · 1721 A Erhaltene Orgeln
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