Katalog

83 KLAVIATURUMFÄNGE Manuale C, D– c 3 , Pedal C, D– c 1 WINDVERSORGUNG Drei Keilbälge mit einer Falte (rekon- struiert), Betrieb durch Kalkanten oder mit Elektroventilator möglich (alle Bälge angeschlossen), Winddruck: 85mmWS. STIMMTONHÖHE Chorton, 1998 rekonstruiert: 463,6Hz. STIMMUNGSART Ursprünglich vermutlich »wohltempe- riert«; seit 1998 modifizierte »Silber- mann-Sorge-Temperatur«, Cent-Werte: c cis d es e f 0 90 196 298 392 502 fis g gis a b h 588 698 792 894 1000 1090 GESCHICHTLICHES in Stadtbrand am24.Oktober 1712 zerstörte auch die Georgenkir- che. Sie konnte bis 1728 wieder aufgebaut und am 15. Februar geweiht werden. Den Bauvertrag mit Gottfried Silbermann schloß »Otto Ernst Graff und Herr von Schönburg« am 19. Juli 1727. 2 Der Baupreis betrug 1200 Taler. 3 Er wurde durch eine Lotterie aufge- bracht. Johann Andreas Silbermann bemerkte zum Kontrakt: »Dieser Accord war widerum auf eine solche Art, als wan man in Ansehung des Preißes einem Stümbler gleich arbei- ten wolte, um selbigem die Arbeit abzuspannen. Oder aber weilen H[err] V[etter] weder Weib noch Kinder zu versorgen hat, als wan er sich eine Freude davon machte umsonst zu arbeiten.« 4 Am 6. Juni 1730 wurde die Orgel ohne Prüfung übergeben und am 11. Juni geweiht. Aus diesem Anlaß erschienen drei Druckschriften, je eine verfaßt vom Glauchauer Organisten Johann Gottlob Meischner und vom Zwickauer Kantor Johann Martin Steindorff. Eine dritte enthält die Dis- position (27 Register auf zwei Manua- len und Pedal) und die Texte einer zweiteiligen Kantate für den Weihe- gottesdient. 5 1836 reparierten Christian Gottlob Steinmüller und Sohn, Grünhain, die Orgel, entnahmen die Cymbel 2fach imHauptwerk sowie Sesquialtera 1fach und Vox humana 8' im Oberwerk, die sie durch Viola da gamba 8', Flauto traverso 8' und Salicet 4' ersetzten. Richard Kreutzbach, Borna, baute 1853 eine Pedalkoppel ein. 1891 tauschte er die Steinmüller-Register gegen eine neue Viola da gamba 8' im Hauptwerk, eine Aeoline 8' und eine (nicht origi- nalgetreue) Vox humana 8' im Ober- werk. Im Pedal ersetzte er den Trom- petenbaß 8' gegen ein gleichnamiges Register in anderer Bauform. Durch die Firma Gebrüder Jehmlich, Dresden, erhielt die Orgel 1924 ein modernes Magazingebläse und 1936 auf pneumatischen Zusatzladen die Register Cymbel 2–3fach im Haupt- werk, Sesquialtera 2fach im Oberwerk und Octavbaß 4' im Pedal, außerdem eine Wippenkoppel statt der Manual- schiebekoppel. 6 Gleichzeitig wurden durch Umhängen der Tontraktur zeit- genössische Kammertonstimmung ein- gerichtet und mit Hilfe pneumatischer Zusätze der Pedalumfang bis f 1 er- weitert. 1949 änderte Hans Michel, Crimmitschau, Viola da gamba 8' und Aeoline 8' in Quinte 5 1 / 3 ' und Terz 1 3 / 5 '. 1952/53 führten Gebrüder Jehm- lich folgende Arbeiten aus: Einbau der (durch die Umstimmung 1936) fehlen- den C-Pfeifen, Neubau der »Schwe- bung« für das Oberwerk, Entfernen der Zusatzladen in den Manualen, Neubau der meisten Metallpfeifen und Ein- setzen neuer Kerne in das restliche Metallpfeifenwerk, Einbau neuer Ka- näle und Verringern des Winddrucks. 1960 wurde im Rahmen einer Kirchen- renovierung die frühere Farbfassung des Orgelgehäuses freigelegt und DISPOSITION (II, 27) HAUPTWERK, I. MANUAL Bordun. 16. F. Principal. 8. F. Rohrflöthe. 8. F. Octav. 4. F. SpitzFlöthe. 4. F. Qvinta. 3. F. Octava. 2. F. Tertia. 1 3 / 5 . F. Cornet. 3 . F. (ab c 1 ) Mixtur. (3fach) Cymbel. (2fach) OBERWERK, II. MANUAL Principal. 8. F. Gedackt. 8. F. Qvintaden. 8. F. Octav. 4. F. Rohrflöthe. 4. F. Nassat. 3. F. Octava. 2. F. Qvinta. 1 1 / 2 . F. Sufflöth. 1. F. Sesqvialtera ( 4 / 5 ', ab c 1 1 3 / 5 ') Mixtur. (3fach) Vox human. (8') PEDAL Princip. Bass 16. F. Octav. Bass. 8. F. Posaunen. B. 16. F. Trompete. 8. F. NEBENREGISTER Tremulant (Hauptwerk) Schwebung. (Tremulant Oberwerk) Schiebekoppel II/I Pedalcoppel (I/P) 1 Klingel. Glauchau, Georgenkirche · 1730 E Erhaltene Orgeln

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