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beißend verfolgen. Möglicherweise handelt es sich um eine sinnbildliche Darstellung der Todsünden. Die sehr verblasste Wandmalerei an der West- wand, die Christus und die Apostel zeigt, stammt aus der Zeit um 1515. Nahe der Peterskirche stehen zwei Gebäude, die wegen ihrer Bedeutung für die Görlitzer Geschich- te von Interesse sind, deren Baugestalt allerdings durch zahlreiche Umbauten im Laufe der Jahrhun- derte stark verändert wurde. 2 Waidhaus DasWaidhaus (Bei der Peterskirche 8), das älteste profane Steingebäude der Stadt, war ursprünglich ein adeliger Freihof mit einem Geschlechterturm, der 1426 niedergelegt wurde.Vorübergehend dien- te das Haus als Wohnung für Bürgermeister und Richter sowie als Lateinschule, während des Neu- baus der Peterskirche auch als Bauhütte. Nach einem Brand 1479 wurde es wiederaufge- baut, 1529 dann umgebaut und erhöht und diente nun als Stapelhaus für Waid, seit 1728 auch als Speicher für das königliche Steuergetreide, daher auch Renthaus genannt. An der Wand im inneren Erdgeschoss haben sich Rötelzeichnungen erhal- ten, die von Händlern stammen, die das Waidhaus als Warenniederlage nutzten. Im 19. und 20. Jahrhundert wurde es mehrfach umgebaut, die Backsteingiebel im Stil der mittel- deutschen Renaissance wurden 1930 aufgesetzt. 3 Vogtshof Seit 1268 befand sich auf dem heutigen Grund- stück Bei der Peterskirche 6 und 7 der Vogtshof . Der »Foteshof« war Sitz des für den ganzen Görlitzer Landesteil zuständigen Landvogts, also des obers- ten Verwaltungsbeamten. In den Stadtansichten des 16. Jahrhunderts ist er als Anlage um einen großen geschlossenen Hof mit herausragendem Haupthaus im Ostflügel dargestellt. Das hier von 1826 bis 1830 entstandene Gebäude der preußi- schen Garnisonskaserne und des Gefängnisses wurde zwischen 1965 und 1975 zum Studenten- heim umgebaut. Der viergeschossige Komplex um einen quadratischen Hof ist architektonisch wenig interessant. Studentenwohnheim auf dem Gelände des altenVogtshofs 29 Altstadt  >>> Peterskirche und Umgebung

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