Katalog

Durch emporenartige Rampen sind hier die stra- ßenseitigen mit den hofseitigen Räumen verbun- den. Die obersten Geschosse sind durch eine in die Ecke der Halle eingestellte Treppe zu errei- chen. Die hoheTreppenlichthalle war nicht nur re- präsentativer Verkehrsraum, sie wurde wohl auch zur Vorführung vonTuchen benutzt. Im Rückgebäu- de befindet sich im ersten Obergeschoss ein flach gedeckter großer Wohnraum mit Kamin. Von den Grundmauern bis über das Dach ragt eine Esse, die auch den Rauchfang der »Schwarzen (d.h. fens- terlosen) Küche« aufnimmt. Die Dachräume dien- ten als Speicher. In den mehrgeschossigen ge- wölbten Kellern des Rückgebäudes befanden sich die Bierlager und andere Lagerräume. Die Herausbildung desTypus des Hallenhauses war bis um 1500 abgeschlossen, doch gab es eine Weiterentwicklung mit unterschiedlichenVarianten, vor allem, was die Lage, Größe und Ausstattung der Räume beiderseits der zentralen Halle betrifft. Der wichtigste Raum blieb der von der Halle aus zugängliche Saal im Obergeschoss des rückwärti- gen Gebäudeteils. Er wurde mitunter sehr reprä- sentativ ausgestattet – mit Kamin und bemalter Holzdecke. Auch der Anspruch der Eingangshalle steigerte sich im Laufe der Zeit. Anfänglich flach gedeckt, wurde er bald mit Gewölben – oft sehr aufwendig gestalteten Netzgewölben – geschlos- sen. In manchen der Hallenhäuser, besonders Untermarkt 3, 4 und 5 sowie Peterstraße 14 und Neißstraße 29, haben sich sehr anspruchsvolle Raumformen undAusstattungen bis heute erhalten. Peterstraße 14 · zentrale Halle mit Treppen und Galerien

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