7 Bereits frühzeitig entschloss sich die Handwerkskammer zu Leipzig daher zur Mitwirkung im Förderverein für Handwerk und Denkmalpflege e.V. – Rittergut Trebsen. Das Areal um das Trebsener Schloss bot ideale Rahmenbedingungen für die Ansiedlung einer Bildungsstätte, die sich der Denkmalpflege verschrieben hat. Das Fortbildungsangebot in der bundesweit renommierten Einrichtung wird von den Handwerksmeistern und -gesellen weit über die Region hinaus geschätzt. Seit 1995 haben hier schon 206 Restauratoren im Handwerk und 127 Fachhandwerker für Denkmalpflege ihre Fortbildung abgeschlossen und ihre Prüfungen vor der Handwerkskammer zu Leipzig erfolgreich abgelegt. In der Handwerkskammer zu Leipzig wurde zudem konsequent auf die bestehenden Synergien zwischen Denkmalpflege und ökologischem Bauen orientiert. Das Umwelt- und Transferzentrum der Handwerkskammer hat seit seiner Gründung seinen Sitz im Rittergut. Für seine Leitfunktion im Bereich »ökologisches Bauen« bietet dieser Standort optimale Bedingungen. Mit der Ausbildung von Restauratoren im Handwerk und Geprüften Fachhandwerkern für Denkmalpflege sowie der Realisierung von nationalen und internationalen Projekten leisten der Förderverein und das Umwelt- und Transferzentrum einen wichtigen Beitrag zur Fachausbildung sowie zur Verbesserung der Rahmenbedingungen in der Wechselwirkung von Denkmalpflege, ökologischem und energetischem Bauen. Um im Handwerk für die Erhaltung und den sinnvollen Umgang mit historischer Substanz zu werben, Betriebe zu motivieren, sich im Bereich Denkmalpflege zu qualifizieren und herausragende Leistungen von Handwerksbetrieben des Kammerbezirkes zu honorieren, lobt die Handwerkskammer zu Leipzig seit 1996 einen Denkmalpflegepreis aus. Der Preis wird auf der »denkmal – Europäische Messe für Denkmalpflege, Restaurierung und Altbausanierung« verliehen. Voraussetzung für die qualifizierte Fortbildung und Arbeit der Handwerker auf dem Gebiet der Denkmalpflege sind die Erforschung der sächsischen Baukultur und die Bewahrung der traditionellen handwerklichen Techniken. Die Autoren Prof. Dr.-Ing. Gerhard Glaser und Hans A. Gasch haben mit der vorliegenden Publikation dazu einen wichtigen Beitrag geleistet. Joachim Dirschka Präsident der Handwerkskammer zu Leipzig Der Leipziger Architekt Curt Nebel dekorierte die Straßenfassade des Druckhauses von Oscar Brandstätter (1906) mit plastischen Darstellungen zum Buchgewerbe und machte sie so zum steinernen Bilderbuch der Leipziger Polygraphiegeschichte. Heute ist das Gebäude in der Dresdner Straße 11/13 das »Haus des Handwerks« und Sitz der Handwerkskammer zu Leipzig.
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