Katalog
148 Rassenhygi ene Hermann Alois Boehmwurde am27.Oktober 1884 in Fürth als Sohn eines praktischen Arztes geboren. Von 1903 bis 1910 studierte er an der Universität München Medizin. 1911 erhielt er die ärztliche Approbation und wurde in München promoviert. Im selben Jahr begann Boehm zu nächst an der Universität München seine Weiterbildung zum pathologischen Anatomen, die er an den Universitäten in Jena und Göttingen fortsetzte. Vom 15. Januar 1915 bis zum 1. Februar 1919 diente er als Sanitätsoffizier. 25 1919 nahmBoehm eine Tätigkeit als Pathologe amKranken- haus rechts der Isar inMünchen auf. Im selben Jahr heiratete er Katharina Tietje. Das Paar hatte gemeinsam vier Kinder, die in den Jahren 1926 bis 1935 geboren wurden. 26 Nach Kriegsende begann Boehm, sich parteipolitisch zu engagieren, zunächst 1920/21 im Alldeutschen Verband. Seine eigentliche politische Heimat fand er 1923 in der NSDAP. Für seine Teilnahme am Hitlerputsch im November 1923 in München erhielt er später den »Blutorden«. Am 1. September 1923 trat er außerdem der SA bei. Während des Verbots von NSDAP und SA engagierte er sich 1924/25 im Völkischen Block 27 und im Deutsch-Völkischen Offiziersbund (1923– 1926). Nach der Neugründung der NSDAP 1925 trat Boehm ihr mit der Mitgliedsnummer 120 erneut bei. Mit Wiedereintritt in die SA 1931 stieg er rasch in den Stab der Obersten SA- Führung auf und avancierte bis 1942 zum SA-Sanitäts-Gruppenführer. 1931 schied Boehm aus dem Krankenhausdienst aus und arbeitete bis 1933 als Referent für Rassenhygiene im NSDÄB. 28 Auf dessen dritter Reichstagung im Dezember 1932 referierte er über Rassenhygiene und Nationalsozialismus: »Nationalsozialist kann nur sein, wer bewußt oder unbewußt rassisch fühlt; und wer echt rassisch empfindet, muß Nationalsozialist sein.« 29 Die besondere Pflege müsse »dem deutschblütigen, deutschfühlenden, körperlich und seelisch gesunden Menschen nordischer Prägung« gelten. 30 Dazu forderte er unter anderem die erbbio- Stadtkrankenhaus Dresden-Johannstadt, Verwaltungsgebäude
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