Katalog

12 Alexej von Jawlensky Biografie E r s t e l lt vo n L i n da D i e t r i c h 1900 · Ansicht von Torschok 1890 · Akademie der Künste in St. Petersburg 1887 · Alexej von Jawlensky R u s s l a n d 1864/65 Alexej von Jawlensky wird nach Julianischem Kalender am 13. März 1864 im russischen Torschok (Gouvernement Twer) geboren. Sein Geburtsdatum entspricht im Gregorianischen Kalender dem 25. März (seit 1900 dem 26. März). Irina Dewjat- jarowa gibt in ihrer Monografie von 2012 als Geburtsjahr 1865 an, was durch zwei amtliche Dokumente des Künstlers belegt sei (Zulassungs- antrag für die Kunstakademie in St. Petersburg von 1890; Dienstzeugnis der Militärakademie vom 31. Dezember 1894). Das Geburtsjahr 1864 gab Jawlensky seit seiner Übersiedlung nach Deutschland 1896 an. Der Vater, Oberst Georgi Nikiforowitsch Jawlensky, war in zweiter Ehe mit Alexandra Petrowna Medwedewa verheiratet. Alexej hat einen älteren Stiefbruder, einen älteren Bruder und eine ältere Schwester sowie drei jüngere Geschwister. 1864 /65 – 1874 Durch Versetzungen des Vaters wohnt die Familie zeitweise in der Nähe von Minsk und an der preu- ßischen Grenze. Die Mutter zieht 1874 mit ihren sieben Kindern nach Moskau, um ihnen eine stan- desgemäße Ausbildung zu ermöglichen. Alexej besucht dort das Gymnasium und später eine Privatschule. 1881 – 1884 Der Familientradition folgend, geht auch Alexej zum Militär und tritt in die Kadettenschule Moskaus ein, um später Offizier zu werden. Dort bekommt er auch Unterricht im Zeichnen. 1882 besucht er in Moskau die Allrussische Industrie- und Kunstausstellung . Die Gemälde faszinieren ihn so sehr, dass er fortan viel Zeit in der Tretjakow- Galerie verbringt. Alexej wechselt zur Alexander- Militärschule in Moskau. 1885 – 1890 Am 6. März 1885 stirbt sein Vater. Jawlensky führt seine Ausbildung ab August in der Dritten Alexan- der-Militärlehranstalt fort. 1889 mietet er sich ein Zimmer bei dem Maler Nikolaj Ratschkow, der einen Flügel im Haus der Brüder Botkin bewohnt. Dort kann er die Kunstsammlung von Dimitri Petrowitsch Botkin mit Werken der französischen Malerei bewundern. Nebenbei kopiert er Bilder in der Tretjakow-Galerie, um sich für die Aufnahme- prüfung an der St. Petersburger Kunstakademie vorzubereiten.

RkJQdWJsaXNoZXIy MTMyNjA1