Katalog

14 1907 Im Sommer hält sich Jawlensky möglicherweise zu einem zweiten kürzeren Malaufenthalt in Wasser- burg am Inn auf. Im Herbst reist er mit Helene und Andrej nach Paris, um die Cézanne-Retrospektive im Salon d’Automne zu sehen. 1908 1908 lernt Jawlensky den Tänzer und Maler Alex- ander Sacharoff kennen, den er bis 1913 mehrfach porträtiert und der ihm ein lebenslanger Freund bleibt. Er erwirbt das Gemälde La maison du Père Pilon von Vincent van Gogh. Den Sommer ver- bringt er mit seiner Familie, Werefkin, Kandinsky und Gabriele Münter in Murnau. 1909 Zu Beginn des Jahres beteiligt sich Jawlensky an der von Sergej Makowsky organisierten Ausstel- lung Salon im St. Petersburger Menschikow-Palast. Im Sommer hält er sich zum zweiten Mal mit Familie, Werefkin, Münter und Kandinsky in Murnau auf. Dabei entstehen die ersten groß­ formatigen Porträts. Der Künstlerkreis um Werefkin formiert sich zu einer Künstlergruppe, der Neuen Künstlervereinigung München (N.K.V.M.). Außer Werefkin und Jawlensky beteiligen sich neben anderen Münter, Kandinsky, Wladimir Bech- tejeff, Adolf Erbslöh, Oscar Wittenstein, Thomas von Hartmann und Alexander Kanoldt. Erster Vorsitzender wird Kandinsky, Jawlensky sein Stellvertreter. Ihre erste Ausstellung findet vom 1. bis 15. Dezember in der Modernen Galerie Heinrich Thannhauser in München statt, wobei die Rezensionen überwiegend negativ ausfallen. 1910 Durch die Vermittlung von Kandinsky stellt Jawlensky mehrere Gemälde im Salon Isdebsky in Odessa aus, mit Stationen in Kiew, St. Peters- burg und Riga. Außerdem beteiligt er sich an einer Ausstellung des Sonderbundes Westdeutscher Künstler in Düsseldorf. Im Sommer des Jahres treffen sich die Künstlerpaare Werefkin, Jawlensky, Münter und Kandinsky zum letzten Mal gemein- sam in Murnau. Mü n c h e n 1897 – 1899 Im Frühjahr 1897 unternimmt Jawlensky mit Werefkin, Grabar, Kardowsky und Ažbe eine Reise nach Venedig. Im Sommer 1898 besucht er ge- meinsam mit Werefkin und Helene seinen Bruder Dimitri in Jaroslawl nordöstlich von Moskau. Nach der Rückkehr im Herbst ist er wieder mit Grabar und Kardowsky an der Ažbe-Schule. Er lernt bei Ažbe Wassily Kandinsky kennen, mit dem ihn später eine enge Freundschaft verbindet. 1899 beendet Jawlensky seine Ausbildung bei Ažbe. 1901 – 1903 Jawlensky reist mit Werefkin und Helene auf das Gut Ansbaki eines Freundes im Gouvernement Witebsk. Er erkrankt an Typhus und fährt zur Ge- nesung mit Werefkin auf die Krim. Am 18. Januar 1902 wird Jawlenskys und Helenes einziger Sohn Andrej auf Gut Ansbaki geboren. Wieder in München angekommen, erhält Jawlensky Besuch von Lovis Corinth. Auf dessen Rat hin schickt er eines seiner Bilder zur Berliner Secession, wo es ausgestellt wird. Im Sommer 1903 hält sich Jaw- lensky mit Werefkin und dem Künstler Alexander Salzmann in der Normandie auf. Die drei fahren anschließend nach Paris. 1904/05 Jawlensky gründet 1904 eine Malschule. Er hält sich im Sommer in Reichertshausen an der Ilm auf. 1905 kann Jawlensky sechs seiner Gemälde im Pariser Salon d’Automne ausstellen, vor allem Stillleben und Landschaften. Es ist nicht belegt, ob er bereits 1905 nach Paris reist. Im Sommer reist er zu einem Malaufenthalt in die Bretagne. 1906 Er hält sich vier Wochen in St. Petersburg auf, wo er neun Gemälde selbst hängt und ausstellt. Mit Werefkin, Helene und Andrej reist er nach Paris. Dort sieht er die große Gauguin-Retrospektive im Salon d’Automne . Im Sommer hält sich Jawlensky zum Malen in Wasserburg am Inn auf. Im Winter 1906/07 lernt Jawlensky Jan Verkade (Pater Willibrord Verkade) kennen, mit dem er oft in seinem Atelier arbeitet. Durch ihn erfährt er Näheres über die Lehren Paul Gauguins. 1900 · München, Giselastraße 23 1905 · Alexej von Jawlensky mit seinem Sohn Andrej 1909 · Wassily Kandinsky: Plakat für die 1. Ausstellung der Neuen Künstlervereinigung München, Farblithografie, Städtische Galerie im Lenbachhaus, München

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