Leseprobe

19 Im übrigen geht mirs gut! Nochmals herzlichen Dank, ich grüße Sie Dix« (Feldpostkarten an Helene Jakob, 18.2.1916, Abb. 5) »Keine besonderen Ereignisse.« (C, S. 73) 29. Februar »3. Komp. hatte bisher, nicht wenig bestaunt, die neuen Stahlhelme getragen und ausprobiert. Bei den Akten befindet sich ein ausführlicher Bericht des Hptm. v. Lossow, der sich günstig über den Helm, weniger günstig über den dazu gehörigen Stirnschild ausspricht.« (C, S. 73 f.) 18. Mai Dix notiert in sein Kriegstagebuch: »von Friesen zurück«. (A, S. 84) * Leutnant und Zugführer Freiherr von Friesen hatte Dix und andere im November 1915 für das Eiserne Kreuz 2. Klasse vorgeschlagen. Er wurde am 19. April 1917 mit dem Kommando des Reserve-Infanterie-Regiments 104 beliehen. (vgl. HStADD, Bestand 11359, 4138) 19. Mai Missglücktes Gasablassen an der Front des XII. Reservekorps. »Plötzliche Windstille hielt das Gas im eigenen Graben zurück und verursachte bei der 23. Reserve Division Verluste.« (E, S. 84) ➜ »Der Krieg« (1924) »Die Schlafenden von Fort Vaux (Gas-Tote)« (Mappe 5, Blatt VI, Karsch 1970,60 G) 28./29. Mai Verlegung des Regiments in die Nähe von Reims, Fort de la Pompelle: »Mittags fahren Batl.-Kdr. I. nebst Komp.-Führern und einigen Utffz. im Lastauto nach Vitry-les-Reims. […] I. Batl. 3 uhr morgens in St. Hilaire verladen. 4.30 in Caurel. Marsch nach Vitry.[…] II. Batl. wird 8.45 in Bétheniville verladen. 11 Uhr Caurel.« (C, S. 78 f.) 30. Mai Dix notiert in sein Kriegstagebuch den genauen Aufenthaltsort: »Am 30. Mai in Cernay vor Reims«. Weiter hält er fest: »Eigentlich wird im letzten Grunde bloß aller Krieg um und wegen der Vulva geführt.« Darunter ist das Bekenntnis zu lesen: »Der Künstler: Einer der den Mut hat Ja zu sagen.« (A, S. 86 f. / Abb. 7) 4. Juni »Kara samideanino! Das ist Fort de la pombelle [eigentlich Pompelle – d. V.] bei Reims, ein Sperrfort und ist noch in französischer Hand. Vorn ist unser Kampfgraben. Er ist sauber betoniert und wird jeden Tag 2 × ausgefegt. Echt deutsch, nicht wahr? Für das Päckchen mit Zigaretten und Briefpapier und Ihren Brief danke ich bestens. Vorhin war ein schweres aber kurzes Gewitter. Die Gewitter sind hier außerordentlich schwer, der Donner ist eher lächerlich geringfügig im Verhältniß [sic!] zu einer Kanonade. Jetzt ist wieder blauer Himmel. Wir sitzen den ganzen Tag im Kampfgraben auf dem Schützenstand. Wir sind nun 4 Tage hier, es ist tatsächlich wie in der Sommerfrische. Die Kadethralen [sic!] leuchten herüber, […] auch die Essen rauchen, es wird feste gearbeitet in Reims. Hier hielt ich den Krieg ab und wenn er noch einige Jahre dauert, aber wir werden wahrscheinlich garnicht lange hier sein. Dann gehts wieder in die schöne LäuseSchlampagne.« (Feldpostkarte an Helene Jakob, 4.6.1916, Abb. 6) Abb. 5 Abb. 6 Abb. 4 Blick auf die Kirche von Bétheniville Feldpostkarte an Helene Jakob / 1. 12. 1915 (von fremder Hand) / Kohle / 89 × 141 mm / Kunstsammlung Gera, Inv.-Nr. D/Z 5 Abb. 5 Trümmer Feldpostkarte an Helene Jakob / 18. 2. 1916 / Tusche über Graphit / 145 × 94 mm / Kunstsammlung Gera, Inv.-Nr. D/Z 16 Abb. 6 Fort de la Pompelle bei Reims Feldpostkarte an Helene Jakob / 4. 6. 1916 (von fremder Hand) / Graphit / 92 × 138 mm / Kunstsammlung Gera, Inv.-Nr. D/Z 27

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