37 Vor diesem Hintergrund gewinnt das »Porträt Bruno Alexander Roscher« an Bedeutung, das Dix vermutlich Anfang 1915 in Dresden malte. Roscher ist bereits 1912 im Adressbuch Dresdens nachgewiesen und hatte seine Wohnung im Nordwesten der Stadt, in der Kronenstraße 21, wo er auch noch nach dem Krieg – nun aber in der Nr. 12 II – lebte, und zwar als Oberwachtmeister der Polizei. Vor dem Krieg findet sich für Roscher auch die Berufsbezeichnung »Stadtgendarm«, er war mithin so etwas wie ein Streifenpolizist. Wenn das mittlerweile eruierte Geburtsdatum stimmt, war Roscher im Jahre 1914 ein 47-jähriger Polizist im mittleren Dienst, der vermutlich aufgrund seiner weit zurückliegenden Militärzeit bei Kriegsbeginn im Range eines Feldwebels – das zeigt jedenfalls seine Uniform auf dem Porträt – reaktiviert und als Ausbilder und/oder Kompaniefeldwebel in der Ersatzabteilung des Feldartillerie-Regiments Nr. 12, in das Dix am 18. Oktober 1914 kam, seinen Dienst verrichtete.13 Abb. 2 Maschinengewehrzug geht vor (Somme, November 1916) Aus dem Radierzyklus »Der Krieg« / 1924 / Mappe 5, Blatt I / Radierung / 245 × 300 mm / Karsch 1970,110 b / Exemplar 61/70 / KupferstichKabinett, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Inv.-Nr. 1949-2
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