Katalog

127 sen sein. Auf diese Weise wähnte sich der Besitzer Sutmose stets seinem göttlichen Dienstherrn nahe und von ihm beschützt. Aus der Zeit Amenhoteps III. (dem Vater Echnatons) ist uns dieser Typus von Grup- penfigur bestens bekannt und der Haupt- kultort des Thot in Hermopolis wurde von diesem König auch in besonderem Maße durch Stiftung von Tempelbauten und Statuen gewürdigt. Es ist nicht unwahr- scheinlich, dass auch die kleine hallesche Statuette aus Hermopolis stammt. Publikation Steckel 2011, 20. Vergleichsobjekte British Museum Collection Database, 1881,0614.3; Sachs 1921, 61 (Abb. 77–80) (Mittleres Reich); Schoske – Wildung 1992, 200–203 (128). Literatur Bryan 1992, 344–348 (Kat. 40. 41); Delange 1996; Munro 1987, 307–336 (zwei Exemplare aus der 26. Dyn.); Parkinson 1999, 134f. (Kat. 50); Peck 1978. H.-W. F.-E. 134 Fragment einer weiblichen Figur Inv. KÄ 248, Taf. Ä 49 Spätzeit Fundort unbekannt vom Antiquitätenhändler F. Hofmann (Berlin) nach 1915 im Tausch erworben sog. ägyptische Fayence, hellgrün H: 8,5 cm · B: 3,2 cm · T: 3,4 cm Von der in Bauchnabelhöhe zerbrochenen weiblichen Figur ist nur der nackte Unterkör- per erhalten. Dieser hat ein kleines Gesäß, aber sehr dicke Oberschenkel. Besonders groß ist das Geschlechtsteil geformt, die ein- geritzten Schamhaare sind blassgrauviolett gefärbt. Vor und hinter der Figur hockt je ein Affe, der seine Pfoten ans Maul heranführt. T. S. 135 Sog. Baubo Inv. KÄ 249, Taf. Ä 49 Ptolemäerzeit – Römische Zeit Fundort unbekannt vom Antiquitätenhändler F. Hofmann (Berlin) nach 1915 im Tausch erworben gebrannter Ton, rot H: 4,4 cm · B: 2,7 cm · T: 2,4 cm Von der ursprünglich weißen Färbung der Figur sind noch Spuren vorhanden. Die Frau ist nackt und hockt mit weit gespreizten und angewinkelten Beinen auf dem Boden, ihr dicker Bauch wölbt sich kugelig hervor. Der linke Fuß ist abgebrochen; die rechte Hand drückt sie an die Wange, während die linke auf ihrem Knie ruht. Das Geschlechtsteil ist als breiter Schlitz geformt. Die Statuette gehört zu einer Gruppe ähn­ licher Figuren von beleibten Frauen in ob­ szöner Stellung mit hervorgehobenen Ge- schlechtsmerkmalen. Eine direkte Verbin- dung zum eleusinischen Mythos von Baubo und Demeter ist jedoch nicht gegeben. Während manche aufgrund der Nacktheit und der Handhaltung in ihr eine Gebärende sehen, deuten andere sie als Fruchtbarkeits- und Schutzfigur. Publikation Steckel 2011, 14f. Vergleichsobjekte Karaghiorga-Stathakopoulou 1986, Taf. 67 (3, 4); Pisani 2006, 366 (Nr. 162, Abb. 44). Literatur Beck et al. 2005, 658 f. (251); Fischer 1994, 81; Karaghi- orga-Stathakopoulou 1986, 88–90; Pisani 2006, 290. H. L., T. S. 133 133

RkJQdWJsaXNoZXIy MTMyNjA1