Katalog
41 Tongefäße haben in der Kulturgeschichte Ägyptens eine jahrtausendelange Tradition. Die ersten Tongefäße stammen aus dem 5. bis 4. Jahrtausend v. Chr. Diese Objekte wur- den noch allein mit der Hand gefertigt. Erst imVerlauf der 5. Dynastie taucht die langsam drehende Töpferscheibe auf und vereinfacht die Herstellung größerer Gefäße. Keramik wurde im profanen wie auch sakralen Bereich genutzt. Haushaltsgegenstände, später auch Lampen und Rohre sowie Kultgefäße wurden aus gebranntem Ton hergestellt. Dafür verwendete man Nil- oder Mergelton. Keramik aus Nilton, einem Fluss- schlamm, ist weniger hart und sehr porös. Das Farbschema reicht von Ziegelrot, Violett und Braun bis hin zu Schwarz. Keramik aus Mergelton, einemMeeresschlamm, hat eine hellgrüne bis gelbliche Färbung. Mergeltone wurden weitaus seltener verarbeitet als Niltone. Keramik taucht in Ägypten in undekorierter und dekorierter Form auf. Neben der Töpferware waren auch Gefäße aus Kalkstein, Basalt und Kalzit-Alabaster in Gebrauch, welche sich durch besonders hohe Kunstfertigkeit auszeichnen. Stein gefäße wurden bis zum Ende der altägyptischen Kultur angefertigt, erlebten ihren qua- litativen Höhepunkt aber bereits in den ersten drei Dynastien. Gefäße aus Stein wurden sowohl im alltäglichen als auch im sakralen Bereich gebraucht. Im Alltagsleben dienten sie häufig zur Aufbewahrung von Salben, Ölen und Kosmetik. Auch im Bereich der Toten versorgung spielten Steingefäße eine wichtige Rolle. Die Qualität des Materials garan- tierte Dauer und Beständigkeit für die ewige Versorgung des Toten mit Speise und Trank. Literatur Arnold – Bourriau 1993; Aston 1994; El-Khouli 1978; Günther – Wellauer 1988; Hope 1987; Lilyquist 1995; Steinmann 1998. M. S. Keramik- und Steingefäße < 1
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy MTMyNjA1