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1 Calc i t Herja, Maramures, Rumänien 11 × 9 × 6,5 cm Beim Calcit darf man nur in Superlativen sprechen: Es ist das formen- und flächen- reichste Mineral, sehr weit verbreitet und eines der wichtigsten Industrieminerale. Aus Rhomboedern, Skalenoedern, Dipy- ramiden, Prismen und zahlreichen weite- ren Kombinationen dieser Formen erge- ben sich die unvorstellbaren 1000 Erschei- nungsformen des Calcits – was ihm den Namen »Formenzauberer« einbrachte. Auch bei den Farben ist er nicht sparsam: In reiner Form farblos, kann er in vielen Farben erscheinen, wenn entsprechende Spurenelemente oder Einschlüsse anderer Minerale vorhanden sind. Der deutsche Name Kalkspat wurde ihm von Bergleuten wegen seiner vollkomme- nen Spaltbarkeit und seines hohen Calci- umanteils vergeben. Er ist das bekann- teste Calciumkarbonat und eines der häufigsten gesteinsbildenden Minerale zum Beispiel in Kalkstein, Marmor, Kreide und Karbonatit. Diese Gesteine machen rund 40 Prozent der Erdoberfläche aus. So bestehen auch Korallenriffe und Mu- schelschalen aus Calcit und Aragonit. Die vielfältige Anwendung in der Industrie reicht von der Baustoffindustrie als Ze- mentrohstoff sowie als Düngemittel bis hin zur Optik, wegen seiner hohen Doppel brechung als sogenannter Doppelspat. In der Architektur wird Marmor geschätzt, obwohl er im Außenbereich empfindlich auf Umwelteinflüsse wie sauren Regen reagieren kann. 114
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