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2  I lvai t, Quarz , Hedenbe rgi t Dalnegorsk, Ferner Osten, Russland Bildhöhe 10 cm Auch hier begegnen wir, wenn auch indi- rekt, berühmten Freiberger Wissenschaft- lern: Bevor der norwegische Philosoph und Naturforscher Henrich Steffens (1773–1845) im Jahr 1811 den Ilvait beschrieb, hielt er sich zu Forschungszwecken bei Abraham Gottlob Werner (1749–1817) an der Berg­ akademie Freiberg auf. Steffens war auch Dichter und verlieh dem Mineral, das von der Insel Elba stammte, den Namen Ilvait. Die Insel wurde im Altertum von dem Volk der Ilvaten bewohnt und von den Römern daher Ilva genannt. Auch heute noch kom- men auf Elba große Ilvaitkristalle vor, aber das Sammeln ist streng reglementiert. Wei- tere Fundgebiete des undurchsichtigen und schwarzen bis schwarzgrauen Minerals sind über die ganze Welt verteilt: Russland, China, USA, Japan und Deutschland. In seiner Formenvielfalt ist Ilvait eher be- scheiden. Entweder kommt er als grob- kristalline, derbe oder körnige Masse vor, oder seltener bildet er prismatische, längsgestreifte Kristalle, wie bei unseren beiden Exponaten aus Dalnegorsk, un- weit von Wladiwostok. Als typisches Skarnmineral entsteht der Ilvait durch Kontaktmetasomatose. Bil- dungsfaktoren sind dabei hohe Tempera- turen und der Stoffaustausch zwischen Fluiden eines Magmas und reaktionsfähi- gen Gesteinen, meist Karbonaten. Ge- meinsam mit dem Ilvait bilden sich auch folgende Begleitminerale: Quarz, Mag- netit, Hedenbergit, Sphalerit oder Fluorit. 118

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