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3 Lasur i t ( Lap i sLazu l i ) Sar-e-Sang, Badachschan, Afghanistan Kristallgröße 2,5 cm Beim Lasurit denken wir sofort an den bekannten Lapislazuli. Das liegt nahe, da das Mineralgemisch Lapislazuli seinen kräftigen blauen Farbton dem hohen An- teil an Lasurit verdankt. Daneben kann es noch weitere Minerale wie Pyrit, Calcit, Sodalith und Haüyn enthalten. Insbeson- dere der Calcit und der Pyrit sorgen da- für, dass der blaue Lapislazuli von wei- ßen Adern und goldfarbenen Sprenkeln und Flecken durchsetzt ist. Daher wurde er oft mit einem von goldenen Sternen bedeckten Himmel verglichen. In der Schmuckindustrie wird Lapislazuli dann gern mit Gold verarbeitet, während sol- cher mit hellem Calcit bevorzugt in Silber gefasst wird. Während das Mineral Lasu- rit erst im 19. Jahrhundert in Afghanistan von europäischen Wissenschaftlern be- schrieben wurde, genoss der Lapislazuli schon in der Antike bei vielen Kulturen als Schmuck- und Dekorstein höchste Wert- schätzung: Zum Beispiel ist die Maske des Tutanchamun (14. Jahrhundert v. Chr.) mit dem seltenen blauen Stein verziert. Auch die Sumerer, Griechen, Römer und die Indi­ aner Südamerikas – sie alle kannten und verarbeiteten den Lapislazuli. Sogar Marco Polo (1254–1324) erwähnte die rei- chen Lapislazulivorkommen am Hindu- kusch und noch heute liefern sie den be- gehrten Schmuckstein. Die Abbaugebiete befinden sich auf einer Höhe zwischen 3500 und 5500 Metern und sind daher ausschließlich in den Sommermonaten er- reichbar. 158

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