Katalog

11 in einem erkennbaren Bezug zu der zerstörten Orgel der Frauenkirche stehen. Die 1999 publizierten Leitlinien 2 zum Neubau der Orgel gaben bewusst nicht vor, in welcher Art eine künstlerische Annährung an die Silbermann-Orgel von 1736 stattfinden sollte. Im Februar 2003 entschied die Stiftung Frauenkirche, dem Straßburger Orgelbauer Daniel Kern den Auftrag zum Neubau der Frauenkirchen-Orgel zu erteilen. Der Weg zu dieser Entscheidung und die ihr zu Grunde liegenden Kriterien wurden von der Stiftung in einer Publikation ausführlich dargelegt. 3 Die Orgelbauwerkstatt Kern wurde 1953 von Alfred Kern in Straßburg gegründet. Alfred Kern setzte sich für eine Rückkehr zu traditionellen Bau- und Gestaltungsprinzipien bei Orgelrestaurierungen und Orgelneubauten ein. Er »zwang« damit »die gesamte elsässische Orgelwelt auf den Weg zur Umkehr und Besinnung auf den klassischen Orgelbau im Elsass«. 4 Bedeutende Arbeiten der Werkstatt Kern sind u. a. der Wiederaufbau der Straßburger Münster-Orgel von Andreas Silbermann sowie die Restaurierung der Johann-Andreas-Silber- mann-Orgel in St. Thomas zu Straßburg. Daniel Kern lernte im elterlichen Betrieb und arbeitete in der Orgelbauwerkstatt von Jürgen Ahrend in Leer/ Ostfriesland. 1977 übernahm er die Werkstatt in Straßburg und baute und restaurierte u. a. Orgeln in den Kathedralen von Bourges (50 Register), Tou- louse (47 Register) und Tours (57 Register) sowie in Saint-Séverin (58 Register) und Notre-Dame-de-la-Victoire (49 Register) in Paris. Auch in Deutschland (Frankfurt, Kirchenmusikschule und Konservatorium, Stadthagen, Berlin-Mitte, Marienkirche), Österreich (Kloster Mondsee) sowie in Japan (Akita, Sendaï, Sapporo) und den USA erklingen Orgeln von Daniel Kern. Noch holzsichtiger Posaunenengel vor der Montage

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