Katalog
14 Die neue Frauenkirchen-Orgel enthält enge strukturelle Bezüge zur Disposition der Silbermann-Orgel von 1736 und zu deren Konzeption und innerer Kons- truktion. Alle 43 ehemals in der Frauenkirchen-Orgel enthaltenen Register wurden in die neue Disposition aufgenommen und stehen bis auf eine einzige Abweichung an den mutmaßlich gleichen Stellen innerhalb des Orgelwerks wie früher. Lediglich Chalumeau 8’ wurde nicht wie in der Silbermann-Orgel im Brustwerk, sondern im Oberwerk disponiert. Die bei Silbermann im Ober- werk disponierte Vox humana 8’ wechselte stattdessen ins Brustwerk. Die von Silbermann ursprünglich geplante, jedoch durch Gemshorn 2’ ersetzte Terz 1 3/5’ wurde der Brustwerksdisposition hinzugefügt. Die Disposition der Kern-Orgel ist auf den Seiten 16 und 17 beschrieben. Die Anordnung der Windladen im Orgelgehäuse folgt dem von der Dresdner Hofkirche bekannten und wahrscheinlich auch in der Frauenkirche ehemals vorhandenen Muster. Somit wurden sowohl der konstruktive als auch der klangliche Grundriss der Orgel von 1736 zum Leitbild für den Orgelneubau. Die Pfeifen und ihre Intonation sind allerdings keine Silbermann-Kopien; sie stehen in der Werkstatt-Tradition der Firma Kern. Deshalb besitzt der Klang der Frauenkirchen-Orgel z. B. gegenüber der Hofkirchen-Orgel selbst bei iden- tischen Registrierungen einen völlig eigenständigen Charakter. Pfeifen des Oberwerks, links Prospektprincipal 16'
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