Katalog

8 Die Orgel im Kontext des Wiederaufbaus der Frauenkirche E b e rha rd Burge r und Hor s t Hod i ck Mit der Zerstörung Dresdens am 13. Februar 1945 fand ein zwei Jahrhunderte dauernder ständiger Prozess der Nutzung, Abnutzung, Veränderung und Erneuerung des historischen Bauwerks Frauenkirche ein jähes Ende. Aber schon ein halbes Jahr später, im August 1945, wurden verwendbare Bruchstü- cke des Mauerwerks eingesammelt und gesichert; der Altar erhielt ein Schutz- dach. Der Gedanke an eine Wiedererrichtung der Frauenkirche wurde, trotz denkbar ungünstiger materieller und ideeller Voraussetzungen, nie aufgege- ben. Am 13. Februar 1990, 45 Jahre nach der Zerstörung der Kirche, unter- zeichneten 22 Persönlichkeiten den »Ruf aus Dresden« mit dem Ziel, die Frauenkirche wieder aufzubauen und damit ein christliches Weltfriedens­ zentrum zu schaffen. Dieser Ruf löste eine Welle weltweiter Unterstützung und Förderung aus. Am 30. Oktober 2005 konnte das Bauwerk eingeweiht werden, festlich und nachdenklich begleitet von den Klängen einer neuen Orgel. Der Weg bis dahin war nicht einfach und nicht ohne Auseinandersetzungen über das »Ob« und das »Wie«. Am 18. März 1991 stellte der damalige Landesbischof Dr. Johannes Hempel zunächst theologisch und seelsorgerlich die Weichen und plädierte für den Wiederaufbau der Frauenkirche, da »die Heilung geschla- Hochziehen der größten Pfeife (C von Untersatz 32')

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