Katalog

106 Hoch vom wehrbekrönten Söller Überfliegt der Blick die weite Unbegrenzte Meeresfläche Mit den bunten kleinen Inseln, die wie schwanke Nußschal-Schifflein Hell im Wogenblau sich schaukeln. Hafenstadt T r i e s t am Meere Reste halb zerfallner Bauten Mahnten an vergangne Tage. Feingestimmter kleiner Marktplatz Wird beherrscht vom turmbekrönten, altersgrauen, stolzen Rathaus. Sah viel malerisches Landvolk Gruppen in den engen Gassen. Draußen an der Mole schaukeln Buntbewimpelt, farbenprächtig Stolz im hellsten Sonnenscheine Oestreich-Ungarns Schlachtschiff-Kreuzer, Grüßt der Leuchtturm, Rohre schwerer Schiffskanonen lugten aus den Erdbedeckten Festungswerken, Wehrhaft drohend, rückwärts zeigend. Mitternacht! Die Anker rasseln. Kreischend drehen sich die großen Schaufelräder um die Achsen. In die Hafenwasser schlagend. Abfahrt! Abfahrt! Nach V e n e d i g ! Windstill. Ruhe überm Wasser, Sternenklar die laue Nacht. Luna hell mit Silberglanze Märchenhaft bestrahlt die Ufer. Eingehüllt in Deck’ und Mantel Lag ich zwischen Sack und Kisten Ganz allein am Vorderschiffe Über mir der weite Himmel, Unten tief die dunklen Wasser, Weiße weiche Wellenringe Nach den fernen Ufern sendend. Dacht der nahen – weiten – Zukunft. Dunkel wie die tiefe Nacht Unergründlich lag sie vor mir! […]

RkJQdWJsaXNoZXIy MTMyNjA1