Katalog
138 Die kunstfördernden Obrigkeiten hätten als Hausbesitzer die nicht zahlenden Kunst jünger doch unmöglich nacheinander auf die Straße setzen können…! In den kommenden Wochen machte sich noch die innere Sorge geltend, dass ein anderer unternehmender, finanziell besser gegründeter Kollege mir das Projekt – was in den interessierten Kreisen immer mehr besprochen wurde – hätte wegschnappen kön- nen.« […] Frische Künstlerhaus-Skizzen drängten sich ungewollt zwischen die trockenen Bau- polizei-Zeichnungen, Trägerberechnungen und Kostenanschläge. Immer wieder musste ich sie schweren Herzens in den Schubkasten »Projekte« zurück stecken, worin schon eine andere – städtebaulich interessante Lieblingsarbeit von mir lag, in welche ich mich auf Anregung meines Jugend- und Schulfreundes und späteren Schwagers Dr. Felix Clauß (zu der Zeit juristischer Stadtbaurat in Meerane/Sachsen) hineingestürzt hatte: eine breite Avenue, eine direkte Straßenverbindung zwischen den beiden neuentstandenen Haupt- bahnhöfen Neu- und Altstadt Dresden der Staatseisenbahn; durch Brücken Überquerung des Elbestroms, im Zuge der wesentlich verbreiterten »Carolabrücke« zur Ring- und Christianstraße. Mein Ateliernachbar im »Kaisereck«, der Maler Hans Unger (ein Schüler Prells), der im Mittelatelier an den Studien zum Vorhang des neuerbauten Zentraltheaters an der Gundstück und Weinberghaus der Familie Unger, 1870 (Foto: August Kotzsch)
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