Katalog
37 Die Akte des Landesamtes für Denkmalpflege aus dieser Zeit liest sich wie ein Kriminal roman: Künstler mit berühmten Namen aus ganz Deutschland kämpften ohne Erfolg für das Haus. Erst eine spektakuläre Unterschriftensammlung der Arbeiter des Sachsenwerkes Niedersedlitz brachte den Durchbruch und den Beschluss der Landesleitung der SED im März 1952 zur Sicherung der Ruine, die 1953 bis 1955 durchgeführt wurde – finanziert durch 1,5 Millionen Mark Spenden der Dresdner Bevölkerung und noch einmal die gleiche Summe aus dem Staatshaushalt. Konkrete Vorbereitungsarbeiten für den Wiederaufbau begannen 1963 und mündeten 1967 in einen Architekturwettbewerb, der aber kein rechtes Ergebnis brachte. Die 1969/70 unter Leitung des Instituts für Denkmalpflege ausgeführten Probe restaurierungen je einer Architekturachse des oberen Rundfoyers und des zwingerseitigen oberen Vestibüls erwiesen sich dagegen als so überzeugend, dass damit de facto die Wiederherstellung der Semperschen Fassung zumindest des ganzen vorderen Bereiches entschieden war. Wolfgang Hänsch gehörte zu diesem Zeitpunkt als Mitarbeiter des VEB Dresdenprojekt bereits zum inneren Kreis der beteiligten Architekten – seit 1967 als Leiter des Entwurfs kollektivs Semperoper. Die Tendenz aller Voruntersuchungen bis dahin, seit 1963 maßgeb lich geführt vom Institut für Technologie kultureller Einrichtungen Berlin–Peter Albert, Dieter Schölzel und Ralf Bräutigam–, vor allem zu Sichtbeziehungen im Zuschauerraum und zur Modell der Semperoper mit Ergänzungsbauten Im Stil der Neorenaissance prägt die Semperoper maß geblich das berühmte Platzbild des Theaterplatzes, 1987
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