Katalog
190 Sinn übersetzenwollte. Über diesenWeg trug er auch eigene theologische Akzente in die Texte ein. Die Teilhabe amGot- tesdienst sollte die Gläubigen »christförmig« werden lassen, zum Leiden und Martyrium bereit in der Nachfolge Christi. Trotz Ablehnung durch Luther hatten Müntzers Refor- men eine erhebliche Ausstrahlung. Die Gottesdienste hat- ten starken Zulauf von auswärts. Auch nach Müntzers Hin- richtung infolge seiner Rolle im Bauernkrieg (1525) wurden seine liturgischen Bücher weiter genutzt, in Teilen nachge- druckt, jedoch anonym. Die gottesdienstliche Weiterver- wendung von Müntzers Liturgien spiegelt sich auch in den handschriftlichen Nachträgen in dem vorliegenden Band wider. Ulrich Bubenheimer Lit.: Bräuer 1988; Dammaschke/Vogler 2013; Henkel 2015, S.33–69 73 Müntzer macht Ernst
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