Katalog

· 27 · Dresdner Hof vermutete Ehebruch der Prinzessin mit Giron, wird später publik gemacht. 12. Dezember 1902 Luise flieht mit ihrem Bruder Leopold von Salzburg aus über Zürich nach Genf, bezieht mit André Giron und Leopold mit Wilhelmine Adamovic ein Appartement des Hotels d’ Angleterre. 29. Dezember 1902 Luise lässt sich in ihrem Hotelzimmer mit André Giron »Kopf an Kopf« foto­ grafieren. 30. Dezember 1902 Per Gesetz wird durch König Georg von Sachsen ein Sondergericht für den Ehescheidungsprozess berufen. 5. Januar 1903 Zustellung der Ehescheidungsklage an Luise in Genf. 7. Januar 1903 Giron zieht vorübergehend aus dem Hotel in Genf aus und reist nach Lousanne. 9. Januar 1903 Luise verzichtet »freiwillig« auf Stand, Titel, Rang sowie Wappen einer Kronprin­ zessin von Sachsen, auf Ansprüche aus dem Hausfideicommiss, der Sekundogeni­ tur, Apanage und Witthum. 14. Januar 1903 Veröffentlichung der Verzichtserklärung im Gesetz- und Verordnungsblatt für das Königreich Sachsen unter Nr. 11. Erteilung einer Vollmacht zur Vertretung von Luise vor dem Oberlandesgericht Dresden für die Rechtsanwälte Felix Zehme in Leipzig und Dr. Felix Bondi in Dresden. 17. Januar 1903 Luise fährt mit Giron von Genf nach Mentone, sie gehen Arm in Arm auf der Promenade spazieren. Aufenthalt bis 3. Februar 1903. 28. Januar 1903 Erster Verhandlungstermin vor dem Königlich Sächsischen Oberlandesgericht Dresden. Luises Anwalt appelliert an den Gerichtshof, »über das Verhalten der Beklagten nichts mehr zu sagen, als die rechtliche Begründung des Urteils unbedingt verlangt«. Die Verhandlung wird auf den 11. Februar 1903 vertagt. 2. Februar 1903 Friedrich August beantragt die Aufhebung der ehelichen Gemeinschaft mit Luise. 9. Februar 1903 Friedrich August mandatiert den Rechtsanwalt Dr. Emil Körner als seinen Vertreter in seiner Ehescheidungssache vor dem Oberlandesgericht Dresden. 11. Februar 1903 Zweiter Verhandlungstermin vor dem Königlich Sächsischen Oberlandesgericht Dresden und Verkündung des Urteils. Luises Anwalt plädiert, »den Gemütszustand der Beklagten zu beachten«. Der Zustand der Schwangerschaft hätte bei der Beklagten eine krankhafte Seelenstörung hervorgeru­ fen. Ein Gutachten und die vor Gericht gela- denen Ärzte bezeugen einen normalen Schwangerschaftsverlauf und keinerlei An- zeichen einer Depression. »Die Frau Be- klagte trägt die Schuld an der Scheidung«.

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