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· 52 · ten sie zusammen weiter nach Genf. Luise und ihre Begleiter wurden schließlich einige Tage später von der sächsischen Polizei entdeckt. Der vom Dresdner Polizeipräsi­ denten Albin le Maistre (1839–1929) beauf­ tragte Kriminalkommissar Arthur Schwarz war ihnen auf der Spur. Schwarz benach­ richtigte seinen Vorgesetzten am 21. Dezem­ ber über Luises Flucht: »Frau Kr. [Kronprin­ zessin] Giron Leopold und dessen Begleite­ rin haben nach gelungener Flucht vom 12. zum 13. ds. Mts. im Hotel Bellevue in Zürich übernachtet und sind hier bereits am 13. ds. Mts. [...] im d’Angleterre ohne vorherige Anmeldung angekommen.« 1 Der Kriminal­ beamte hatte sich ebenfalls im Hotel d’ Angleterre einquartiert, dessen Besitzer Reichert hieß. Schwarz kam kaum zum Schlafen, denn er musste Luise tagein, tag­ aus beobachten. Täglich ging ein Tele­ gramm durch den Äther von Genf nach Dresden ins Polizeipräsidium und mindes­ tens ein detaillierter Brief mit dem Tages­ Oben: Der Dresdner Polizeipräsident Albin le Maistre. Rechts: Im Dezember 1902 verließ Luise Dresden für immer, Postkarte o. J. Unten links: Luises Bruder Leopold floh mit ihr gemeinsam aus Salzburg über Zürich nach Genf. Unten rechts: Leopolds Geliebte Wilhelmine Adamovic.

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