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· 82 · von dem zeugte, was bereits hinter dieser Frau lag. Ihre blauleuchtenden Augen blickten so zärtlich ...! Und dann diese Stimme! So voll Wohlklang ... Immerfort verfolgte sie mich! Ich sang in meinen Sin­ nen, und mein Herz gab ein Echo. Solch eine Stimme muß ja das göttliche Werk­ zeug einer zwingenden Beredsamkeit sein. Wenn sie es darauf anlegt, verführt, ver­ zaubert und verlockt Louise von Sachsen mit diesem Geschenk!« 1 Luise von Toscanas Biografin Erika Bes­ tenreiner, promovierte Germanistin, Roma­ nistin und Journalistin, schilderte in ihrem Buch »Luise von Toscana. Skandal am Kö­ nigshof« unter anderem ausführlich die Beziehung zwischen Luise und Enrico To­ selli: Luise »war voller Leben und doch ein­ sam. Und wie jede Frau sehnte sie sich nach Liebe und ein wenig Glück. Der junge Mann gefiel ihr. Vielleicht liebte ihn sie sogar wirklich? Und Toselli? Er mochte zwar füh­ len, daß alles ein wenig zu schnell ging, aber weit mehr noch war er fasziniert von dieser schönen, charmanten Frau, die au­ ßerdem eine echte Prinzessin war. Und diese Frau sagte ihm, daß sie ihn liebe, ihn, Enrico Toselli, Sohn aus einer ganz angese­ henen Familie zwar, aber doch ein Nichts gegen eine Luise von Toscana!« 2 Luise war die treibende Kraft, die To­ selli unbedingt heiraten wollte und er war eher der Zögernde. Schließlich heirateten die beiden in London standesamtlich. Er beschrieb die Trauung in London: »Diese Trauung in London glich einer Posse. Louise sprach zuerst die vom englischen Gesetz verlangten Formeln nach. Sie war ja der englischen Sprache mächtig und war sich also über den Sinn der Worte im Klaren. Aber ich verstand rein gar nichts, ausge­ nommen, daß man meine Frau ›Gräfin Montignoso‹ nannte. Wie ein Papagei sprach ich die Sätze nach, und das mag wohl eine Oben: Enrico Toselli mit Luises Tochter Anna Monica Pia kurz vor ihrer Auslieferung an den sächsischen Hof, 1907. Unten: Bubi und seine Eltern, 1908. Seite 83: Hochzeitsfoto von Luise und Enrico Toselli, London, 27. September 1907.