Katalog

263 haben). Die tatsächliche Funktion von Frauen in Kampftruppen Israels sei daher generell deutlich übertrieben dargestellt, argumentiert ein Bericht noch 2015, und verweist auf eine jüngste Ent- scheidung, Frauen nicht in Panzern zuzulassen. 16 Überrepräsentiert sind Frauen inVerwaltungs- positionen, sogenanntenWhite-Collar-Tätigkeiten, und in semiprofessionellen Bereichen. Beim technischen Personal beträgt der Frauenanteil 15 Prozent. Nicht zuletzt als Folge dieser horizontalen Segregation ist der Frauenanteil umso geringer, je höher der Dienstgrad ist (vertikale Segregation), da für Führungspositionen Erfahrung in Kampf- truppen Voraussetzung ist. 17 Der Frauenanteil im Rang Oberstleutnant (vorletzte Stufe bei Offi- zieren) beträgt 13 Prozent (2011) und vier Prozent im Rang Oberst (höchste Stufe bei Offizieren) – dies sind insgesamt nur 26 Frauen. 2011 wurde erstmals eine Frau Generalmajorin, diese leitet den Personalbereich, und unter den etwa 35 Brigadegenerälen (unterster Rang bei Generälen) haben drei Frauen diesen Dienstgrad inne. 18 Ein Bericht eines für Gleichstellungsfragen einge- richteten Komitees der Streitkräfte empfahl, das alte Modell, nach dem das Geschlecht über Dauer des Wehrdienstes und Joboptionen entscheidet, abzuschaffen. Stattdessen solle jeder Posten, unabhängig vomGeschlecht, mit der am besten geeigneten Person besetzt werden. Die Länge desWehrdienstes müsse vomJob an sich abhängen, und die Kriterien für dieWehrdienst- befreiung sollten für Männer und Frauen dieselben sein. Zudem wurden Quoten zur Frauenför- derung in den Entscheidungspositionen vorgeschlagen. Der Bericht ist bislang nicht umgesetzt worden. 19 In der Tat unterscheidet sich die Länge des Wehrdienstes für Frauen und Männer und beträgt zurzeit nach einer Kürzung für Männer im Jahr 2015 insgesamt 32 Monate, für Frauen 24 Monate. Die Ausnahmeregelungen für Frauen sind deutlich umfangreicher als für Männer.

RkJQdWJsaXNoZXIy MTMyNjA1