Katalog

220 Seit den 1970er-Jahren schuf Rudolf Hartmetz mehrere in umfangreichen Mappen angelegte Bildserien zu Stadträumen und Baudenkmälern im Osten Deutsch- lands. So fotografierte er zwischen 1992 und 2003 im Auftrag der Görlitzer Altstadt­ stiftung Architekturdenkmale in der Neißestadt. Daraus entstand der aus zehn Mappen bestehende Zyklus »Görlitz. Fotografische Zustandsbeschreibung eines Denkmals«. Hartmetz erlebte die Görlitzer Denkmallandschaft in einer Zeit des intensiven Umbruchs: Nach Jahrzehnten der Vernachlässigung fanden in der Alt- stadt und den Gründerzeitquartieren ab Beginn der 1990er-Jahre umfangreiche Sanierungsarbeiten statt. Neben der Dokumentation baulicher Zustände reizten Hartmetz städtebauliche Kompositionen und pittoreske Details. Geometrische Konstellationen, die er dabei beobachtete, verleihen einigen Fotografien fast schon abstrahierenden Charakter. Aufgewachsen im sächsischen Hartha, absolvierte Rudolf Hartmetz zunächst eine Fotografenlehre und studierte anschließend an der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst. Erste selbstständige Arbeiten schuf er als Bilddokumen- tarist beim Aufbau des Erdölverarbeitungswerks in Schwedt/Oder. Danach arbei- tete er als Fotograf an der Bauakademie der DDR in Berlin und wandte sich der Architektur- und Landschaftsfotografie zu. Seit 1971 war Hartmetz als freischaf­ fender Fotograf zunächst in Frankfurt/Oder und ab 1991 in Bautzen tätig. Seinen künstlerischen Nachlass bewahrt das Rudolf-Hartmetz-Archiv in Rheinsberg. 1941 – 2007 Rudolf Hartmetz

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