Katalog
77 Speicherfolien Radiografie (Computed Radiography – CR): Röntgenröhre: GE Eresco 42 MF 4; Phosphorspeicherfolien vom Typ IPU 35* 43 cm; Scanner: GE CRxFlex, verwendete Parameter: 30 kV, 8 mA, 15 sec, FFA 0,9 m. Infrarot-Reflektografie: Opus Instruments Osiris Kamera, InGaAS array Sensor im Wellenbereich von 900 bis 1 700 nm; Lampen elinchrom digital 2400 RX (Halogen). 1 Schäfer 2013. 2 Pitthard/Stanek/Grießer/ Muxeneder 2005. 3 Colombini u.a. 2000. bestehenden umfangreichen Untersuchungen zur Maltechnik Veroneses auf eine noch breitere Basis stellt und in mancher Hinsicht bereichert. 13 Zustände nach den Freilegungen und die Restaurierung Die Voruntersuchungen zeigten einige größere Schad- stellen in den vier Leinwandbildern, die bereits bei früheren Restaurierungen geschlossen worden wa ren. So weist die »Hochzeit zu Kana« imMantelfutter des mittig sitzenden Gastes und im Gewand des Mundschenks eine Konzentration von Fehlstellen auf, die 1920 erstmals mit »Hebungen mit kleinen Abblät- terungen« direkt erwähnt wurden. 14 Eine erneute Schließung der Fehlstellen war nach der Freilegung nötig. In zwei Fällen musste eine Leinwandintarsie gesetzt werden; sonst wurden die Fehlstellen durch Kittung und Retuschen geschlossen. Hier und in einer Figurengruppe der »Kreuztragung« konnten bei der Bearbeitung mit Hilfe von guten grafischen Vorlagen Formergänzungen vorgenommen werden. Der blaue Madonnenmantel in der »Madonna der Familie Cuccina« war nach Abnahme der Übermalun- gen von Frühschwundcraquelé, Farbveränderungen und Malschichtverlusten so stark beeinflusst, dass entschieden wurde, die Fehlstellen im Mantel zu kit- ten, farbig zu integrieren und den Mantel als Farbflä- che ohne weitere Differenzierung zu belassen. In den Beiträgen zu den einzelnen Gemälden wird von die- sen Arbeiten berichtet. 15 Abgesehen von der »Kreuztragung« wurden an den übrigen drei Gemälden des Zyklus nach Abnahme der Firnisschichten stark verbräunte Laufspuren ei nes Bindemittels offengelegt (Abb. 8). Das Material diente wahrscheinlich einer Behandlung von einzel- nen mit kupferhaltigen grünen und blauen Pigmenten gemalten Bildformen, die offensichtlich schon zu ei nem früheren Zeitpunkt problembehaftet waren. Das Material wurde als Öl-Harz-Mischung, mit Anteilen von Lärchenterpentin und Bienenwachs identifiziert und ist somit eindeutig späteren Eingriffen zuzuord- nen. 16 Auf der Restaurierungsnotiz von 1837 zur »An- betung der Könige«, wo die Laufspuren am häufigs- ten zu finden sind, heißt es bereits: »Von mehreren Asphaltflecken gereinigt« (Abb. 9). 17 Deutet man diese Bemerkung als Hinweis auf bereits verbräunte Laufspuren, sind sie weit vor 1837 zu datieren. Ob es sich um Spuren der Bearbeitung des Galerieinspek- tors Riedel mit dem »Bildarcanum« handelt, ist nicht Abb. 8 Veronese, »Die Anbetung der Könige« , Detail: Laufspuren eines verbräunten Binde mittels auf der Oberfläche Abb. 9 Veronese, »Die Anbetung der Könige« , Die Kartierung der Laufspuren gibt Hinweise auf die Behandlung von einzelnen Bildformen mit dem öl- und harzhaltigen Bindemittelgemisch (Kartierung Sacher/Adler) Laufspuren Retuschen direkt auf der Malschicht
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