Katalog

14 an. Zu den besonders bemerkenswerten zählt der Umbau des Kaufhauses D. Cohn jr. an der Frankfurter Zeil. Das typische Gebäude des späten 19. Jahrhunderts mit einer Nutzung als Geschäftshaus in den unteren Etagen, einer Büronutzung in einem Zwischengeschoss und Wohnungen in den oberen Etagen wurde durch Ochs in ein reines Geschäftshaus umgewandelt. Da es sich um einen Eisenskelettbau handelte, konnte es bis auf die tragende Struktur rückgebaut und eine neue Erschließungsstruktur eingefügt werden. Die ursprüng- lich mit Sandsteinornamenten geschmückte Fassade wurde in ihrer – die einst unterschied- lichen Funktionen zeigenden – Zonierung aufgegeben und über alle Stockwerke einheitlich mit großen querrechteckigen Fenstern und einer Wandverkleidung aus Kirchheimer Muschelkalk gestaltet. Im Erdgeschoss wurde von Ochs zur Vergrößerung der Schaufens- terflächen eine Art offene Ladenpassage eingerichtet, indem er den eigentlichen Eingang zum Geschäft weit in das Gebäudeinnere hinein legte. 4 Unmittelbar nach seiner Fertigstel- lung wurde in verschiedenen Fachzeitschriften diese gelungene Lösung eines Geschäfts- umbaus vorgestellt. 5 Und Paul Bonatz schrieb seinem ehemaligen Studenten anerkennend, dass in seiner Knappheit, dem Sachausdruck der großen Lichtflächen und der Schriftge- staltung »endlich einmal das Wort Sachlichkeit« 6 angebracht sei. Eine Besonderheit imŒuvre von Ochs sind zwei Bühnenentwürfe. Nicht überliefert ist, wie der musik- und theaterbegeisterte Architekt zu diesen Aufträgen kam. Im Nachlass finden sich jedoch die Bühnenbilder, die er für die 1923 an der Stuttgarter Staatsoper auf- Bühnenentwurf für Glucks »Alkestis«, I. Akt »Vor der Burg«, 1923

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