Katalog

77 befinden, eingesehen. 5 Weitere relevante Informationen enthält das NS-Archiv des Minis- teriums für Staatssicherheit der Bezirksverwaltung Karl-Marx-Stadt im Staatsarchiv Chem- nitz. Es umfasst unter anderem Daten für 14 SA-Männer, die im Kontext von Verfahren gegen die Wachmannschaft des frühen Lagers Anke in Oederan und von Einzelentnazifi- zierungsverfahren erhoben wurden. 6 Grundlage für die Datenerhebung der zur Lager-SS gehörigen Personen war eine Wahl­ liste, die im Kreisarchiv Hainichen im Bestand zum Konzentrationslager Sachsenburg aufbewahrt wird. 7 Ausgehend davon wurden imBundesarchiv Berlin–Lichterfelde befind- liche Bestände des Berlin Document Center (BDC) hinsichtlich der Namen durchsucht. Ergänzend dazu wurden die Dienstalterslisten der Schutzstaffel der NSDAP aus den Jahren 1934 bis 1938 herangezogen. 8 Weiterhin wurde die Dokumentation von Adrian Marcus über das SS-Sonderkommando Sachsen auf Grundlage der BDC-Bestände ausgewertet. 9 1 Vgl. Gerhard Paul, Von Psychopaten, Technokraten des Terrors und »ganz gewöhnlichen« Deutschen. Die Täter der Shoah im Spiegel der Forschung. In: Gerhard Paul (Hg.), Die Täter der Shoah. Fanatische Nationalsozialisten oder ganz normale Deutsche?, Göttingen 2002, S. 13–90.  2 Vgl. Franz Josef Merkl, General Simon. Lebensge- schichten eines SS-Führers. Erkundungen zu Gewalt und Karriere, Kriminalität und Justiz, Legenden und öffentli- chen Auseinandersetzungen, Augsburg 2010; Günter Morsch (Hg.), Von der Sachsenburg nach Sachsenhausen. Bilder aus dem Fotoalbum eines KZ-Kommandanten, Berlin 2010; Stefan Hördler, KZ-System und Waffen-SS. Ge­ nese, Interdependenzen und Verbrechen. In: Jan-Erik Schulte/Peter Lieb/Bernd Wegner (Hg.), Die Waffen-SS. Neue Forschungen, Paderborn 2014, S. 80–98. Siehe auch die Beiträge von Volker Strähle über das SS-Führungsperso- nal des Konzentrationslagers Sachsenburg und über Max Hähnel, den Beitrag von Franz Josef Merkl über Max Simon und den Beitrag von Stefan Hördler über die SS-Netzwerke in Sachsen und in der Provinz Sachsen in diesem Band. 3 Vorrangiges Erkenntnisinteresse dieser Methode ist es, Hinweise auf das Typische und zugleich das Untypische einer Gruppe zu finden. Sie fragt nach den Gestaltungsräumen des Individuums im gesellschaftlichen Kontext. Vgl. WilhelmHeinz Schröder, Kollektivbiographie: Spurensuche, Gegenstand, Forschungsstrategie. In: Historical Social Research, Supplement 23 (2011), S. 82f. (http://nbn-resolving.de/urn: nbn:de:0168-ssoar-337699; 15.4.2018). 4 Vgl. Akten der AH Flöha den Lagerleiter und Standartenführer Hähnel im Schutzhaftlager Sachsenburg betreffend (SächsStA-C, AH Flöha 30044, Nr. 2399); Vorläufige Bestimmungen über die Errichtung und Verwaltung von Kon- zentrationslagern und Arbeitslagern 1933 (SächsStA-C, AH Flöha 30044, Nr. 2392); Angelegenheiten desWach- und sonstigen Lagerpersonals, 1933–1934 (SächsStA-C, AH Flöha 30044, Nr. 2398); Lager Sachsenburg 1933–1938 (SächsStA-C, AH Flöha 30044, Nr. 2393).  5  Angestellte in Sachsenburg (BArch, Berlin Lichterfelde, NS 4 BU 282). 6  Vgl. SächsStA-C, 39074 NS Obj. 14, Ermittlungsverfahren gegen Ernst Otto A., Max Paul H. u.a. (ZD 54/2948/02); Kurt B. (ZA 56/1822); AntonWalter W. (ZA 55/1269); Gotthold Johannes E. (ZB 54/049/01); Konrad J. (ZD 54/3120/04); Johannes G. (ZD 54/3179/03); Gerhard K. (ZB 56/304 3600); Kurt S. (ZB 54/041); Willy K. (ZA 54/0089); Max L. (ZD 54/3112/62); Karl L. (ZB 55/239); Rudolf L. (ZD 54/3225/01); Kurt M. (ZD 54/3112/37); Max H. (ZD 54/3208); Fritz O. (ZD 54/3238/10); Max P. (ZB 54/26/07); Paul R. (ZA 55/0967); Herbert S. (ZA 55/1486); Heinz S. (ZD 54/38u/02); Heinz So. (ZB 55/124 3420); Theodor H. (ZA 54/0082); Vinzenz P. (ZA 54/0083); Friedrich S. (ZA 54/0083); Wach- mannschaft in Sachsenburg, KZ Plaue (ZD 54/3230). Beim Lager Anke handelte es sich um eine für ein bis zwei Tage freigezogene Werkhalle. Hier wurden die zumeist aus Oederan und Umgebung stammenden Häftlinge verhört und misshandelt. Ich danke Dietmar Wendler für die Unterstützung bei den Recherchen.  7  Hierbei bildete das Schutz- haftlager Sachsenburg zur Wahl am 28.3.1936 einen eigenen Stimmbezirk. Auf der Liste sind 448 Angehörige der Lager-SSverzeichnet.  8 Dienstalterslisten der Schutzstaffel der NSDAP, Stand vom 1.10.1934; 1.7.1935; 1.12.1936; 1.12.1937, 1.12.1938 (BArch).  9 Vgl. Hördler, KZ-System undWaffen-SS, S. 82; Adrian Marcus, Dokumentation zum SS-Sonderkommando Sachsen, unveröff. Ms.

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