Katalog
141 chen Dienst ein. Im Sommer 1933 schloss er sich – nach seiner beamtenrechtlichen Lauf- bahnprüfung – der Allgemeinen SS an. Zunächst von der Landesversicherungsanstalt Thüringen beurlaubt, wechselte er am 26. Oktober 1934 hauptberuflich zur SS. Simon gewann das Vertrauen von Theodor Eicke, dem Inspekteur der Konzentrationslager und Führer der SS-Wachtruppe, 4 und von Heinrich Himmler. Er spielte sehr wahrscheinlich auch eine Rolle bei der Entmachtung der SA am 30. Juni 1934 in Dresden. Im Konzentrati- onslager Sachsenburg war er kommissarischer bzw. stellvertretender Lagerkommandant sowie Führer der bataillonsstarken Wachtruppe. Am 1. Mai 1937 übernahm er in Dachau die Führung der regimentsstarken 1. SS-Totenkopfstandarte »Oberbayern«. Im September 1938 kämpften seine Leute und er während der Sudetenkrise erstmals gegen einen äuße- ren Feind. Sie überschritten auf Befehl Hitlers die Grenze bei Eger und griffen die tschechoslowakische Armee an. Im Herbst 1939 wurde die Einheit Teil der neu aufgestellten SS-Totenkopfdivision. Divi sionskommandeur Eicke, ein Zahlmeister des Ersten Weltkrieges, war ohne militärische Ausbildung und Erfahrung. Simon erreichte, dass die Wehrmacht den Aufbau der Division unterstützte. Sein Regiment zeichnete sich 1940 in Frankreich durch verlustreiche An griffe, aber auch durch einen besonders brutalen Umgang mit der Zivilbevölkerung aus. Seine SS-Leute töteten zahlreiche afrikanische Soldaten der französischen Armee, auch nachdem diese sich ergeben hatten. Im Sommer 1941 kämpfte Simon in Nordrussland 1 Lagerbefehl vom 22.8.1934 (ITS Archives, Bad Arolsen, 1.1.37.0). 2 Hugo Gräf, Sachsenburg. Bericht aus einer Hölle. In: AIZ vom 17.6.1936. 3 Vgl. hierzu und im Folgenden Franz Josef Merkl, General Simon. Lebensgeschichten eines SS-Führers. Erkundungen zu Gewalt und Karriere, Kriminalität und Justiz, Legenden und öffentlichen Aus- einandersetzungen, Augsburg 2010. 4 Vgl. auch Niels Weise, Eicke. Eine SS-Karriere zwischen Nervenklinik, KZ-System und Waffen-SS, Paderborn 2013. Max Simon als SS-Standartenführer, 1940 BArch, Bild 101III-Cantzler-042-16/ Cantzler/CC-BY-SA 3.0
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