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· 12 · barn ausrichtete und an Preußen maß. Für die Wettiner ging es politisch weiter bergab: Nach den gegen das reaktionäre königliche Regime aufgekommenen bürgerlichen Un ruhen des Jahres 1830 musste König Anton 1831 den Übergang Sachsens zur konstitu tionellen Monarchie hinnehmen, die den König und das Königtum in die Regeln einer Verfassung zwang und künftig die Zustim mung zu den von der königlichen Regierung vorgelegten Gesetzen an die Zustimmung zweier Kammern des neuen Landtags band. Die zweite sächsische Kammer wurde dabei durch Wahlen bestimmt; ein Markstein bür gerlicher Emanzipation und ein vorsichtiges Zulassen kleiner demokratischer Elemente. Dem weiteren Drängen der wirtschaftlich aufsteigenden bürgerlichen Schichten nach politischer Teilhabe, liberaler Reform und gesellschaftlicher Modernisierung tat das allerdings keinen Abbruch. Den Dresdner Maiaufstand von 1849 überstand König Friedrich August II. nur gestützt auf die Bajonette preußischer Sol daten, die unter den sächsischen Aufstän dischen ein Blutbad anrichteten. Die säch sische Monarchie hatte sich damit in den Augen vieler bürgerlicher Zeitgenossen Oben: Einzug des ersten sächsischen Königs Fried rich August I., seiner Gemahlin und seiner Tochter durch die Ehrenpforte am Pirnaischen Schlag nach der Heimkehr aus preußischer Gefangenschaft am 7. Juni 1815 in Dresden, kolorierter Kupferstich eines unbekannten Künstlers, 1815. Unten: Schlacht von Königgrätz 1866, Gemälde von Emil Hünten, Öl auf Leinwand, um 1885.
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