Katalog

58 diesen Entwicklungen einhergehend veränderten sich auch die Formen staatlicher Reprä- sentation. Die prunkvolle Zurschaustellung der Macht des Königs in Formvon rauschen- den Festen, aufwendigen Schlössern und kostbaren Sammlungen wurde in der Folge deutlich eingeschränkt. Somit veränderte sich ebenfalls das Prestige der Brühl’schen Sammlungen, die als Teil der augusteischen Repräsentation angesehen werden können. Carl Heinrich von Heineken als Brühl’scher Sekretär Heineken kam 1730 nach seinem Jurastudium in Leipzig nach Dresden. Hier nahm er zunächst eine Stelle bei dem Lustspieldichter Johann Ulrich von König an. In der Folge bekleidete er verschiedene Hofmeister- und Erzieherstellen bei sächsischen Adligen, zuletzt bei Alexander Graf Sułkowski. NachdemSułkowski Dresden 1738 verlassen hatte, wurde Heineken von Graf Brühl anfangs als Bibliothekar übernommen. Wie Heineken selbst beschrieb, wurde er schnell Vertrauter und rechte Hand des Grafen: »Ao. 1741. ver- traute mir derselbe Seine Hauß und Wirthschaffts Casse, und ich bekam successive die Direction Seiner Güter.« 15 Carl Justi urteilte in Winckelmann und seine Zeitgenossen über das Verhältnis zwischen Brühl und Heineken: »Heinecken stand ihm von allen am nächsten: Abb. 4 Giovanni Battista Tiepolo Maecenas stellt Augustus die freien Künste vor , 1743 Öl auf Leinwand, 69,5 × 89 cm Erworben 1768 durch Katharina II. SE, Inv.-Nr. GE 4 Foto: SE, Vladimir Terebenin/Leonard Kheifets/Yuri Molodko- vets/Pavel Demidov

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