Leseprobe
Erst 1498 erhielt der Chorraum ein Gewölbe; das Langhaus sogar noch einmal rund 20 Jahre später. Für das Langhaus war zunächst wohl ein aufwen diges Sterngewölbe auf einer großen Mittelstütze vorgesehen. Gebaut wurde letztlich aber eine drei schiffige Halle. Auf ihrer Südseite besitzt die Kirche einen mas siven Turm. Er diente nicht nur als Glockenturm, sondern auch als Wehranlage. Ursprünglich hatte er daher eine offene, von einem Zinnenkranz ein gefasste Plattform. Der Zinnenkranz mit kleinen Schießscharten ist als oberer Abschluss des Tur mes noch vorhanden, wurde später aber mit einer kupfernen Dachspitze überbaut. Ausstattung der Michaeliskirche Im Kircheninneren mit seiner eindrucksvollen Raum wirkung sind verschiedene Ausstattungsstücke hervorzuheben. Den Altar ziert ein Aufsatz, den 1693 der Bautzener Tischler Joachim Stöckel und der ebenfalls hier ansässige Maler Sigismund Kau derbach schufen. Die Schnitzereien stammen mög licherweise vom Bildhauer Georg Gerber, mit dem beide im Jahr zuvor an einem ähnlichen Altarauf satz für die Königsbrücker Stadtkirche zusammen gearbeitet hatten. Das Zentrum bildet ein Tafelbild mit einer figurenreichen Darstellung der Kreuzi gung, die auf einen Kupferstich von Aegidius Sadeler links: Ev.-luth. Pfarrkirche St. Michael rechts: St. Michael, Blick von der Westempore 109 Rund um die Alte Wasserkunst
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