Leseprobe

Städtischer Bau von Wasserkünsten Seit dem Spätmittelalter stellte die Frage der Was­ serversorgung für jede größere Stadt eine Heraus­ forderung dar.Wasser wurde als tägliches Lebens­ mittel in immer größeren Mengen gebraucht – ob zum Kochen und Bierbrauen, für spezielle Hand­ werkszweige oder zum Brandschutz. Lagen die Städte günstig an Flüssen oder Quellen, dann konnten sie ihr Wasser mittels hölzerner Rohre oder offener Kanäle einleiten. Wo dies nicht mög­ lich war, entwickelten Ingenieure seit dem späten Mittelalter Pumpsysteme, die verzweigte Rohrlei­ tungsnetze speisten. Die Städte Augsburg, Bres­ lau, Nürnberg und Prag galten im Heiligen Römi­ schen Reich als führend auf diesem Gebiet. Sie besaßen jeweils mehrere Pumpwerke, die auch als Wasserkünste bezeichnet wurden, was sich von der frühneuzeitlichen Bezeichnung der techni­ schen Wissenschaften als Künste ableitet. Der kostspielige Unterhalt solcher Anlagen erlaubte es nur vermögenden Kommunen, sich ein zentrales Versorgungssystem zu errichten. Mit dem Bau der Alten Wasserkunst leistete sich Bautzen Bautzens Wasserversor- gung in Spätmittelalter und Früher Neuzeit Die Alte Wasserkunst ist ein einzig­ artiges Zeugnis der Wasserversorgung in Spätmittelalter und Früher Neuzeit.

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