Leseprobe

124 Seine Dinosaurierskulpturen entwickelte Hawkins in Zusammenarbeit mit Owen für einen Park in Sydenham südlich von London, in den der Crystal Palace der Weltausstel- lung von 1851 transferiert wordenwar. Der Künstler verwandelte die fossilen Reste, die bis dato hauptsächlich Geologen und Paläontologen beschäftigt hatten, in prähistorische Giganten, die die Parkbesucher nicht als Skelette, sondern als Skulpturen in voller Pracht empfingen. Dies war das erste Mal, dass Dinosaurier auf eine sehr konkrete, anschauliche und sinnliche Weise in der Öffentlichkeit präsentiert wurden (Abb. 1). Insgesamt erstellte Hawkins für den Crystal Palace Park rund 30 Skulpturen fossiler Tiere, darunter nicht nur Dinosaurier und andere prähistorische Reptilien wie Fischsau- rier, sondern auch einige urzeitliche Säugetiere. Als Teil einer Freiluftausstellung im hin- tersten Bereich des Parks befanden sich die Tierskulpturen weit weg vomHauptgebäude, wo die Entwicklungen und Errungenschaften der menschlichen Kultur im Mittelpunkt standen. Wer also durch den Park zu denDinosauriern flanierte, bewegte sich auch in eine weit entfernte Vergangenheit. 9 Vgl. auch Dawson: Showme the Bone, S. 188 ff.  10 Phillips: Guide to the Crystal Palace and Park, S. 157. Hervorhebung im Original.  Abb. 1: The Sydenham Crystal Palace, with Extinct Animals in the Foreground, 1854, Druck von George Baxter.

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