Leseprobe
125 2. Dokumentierte Dinosaurier Durch das auf Massenpublikumangelegte Konzept des Parks sahen vermutlich viele Men- schen aus allen Schichten die Dinosaurier-Skulpturen. Aber selbst diejenigen, die nicht vor Ort waren, konnten die prähistorische ›Tiersammlung‹ erleben – durch Zeichnungen, Fotos, Artikel und Erklärdokumente. Hawkins’ Urwesen erfuhren ein großes mediales Echo und warenweitläufig präsent durch viele Begleittexte bzw. -werke. 9 In seinempopu- lären Guide to the Crystal Palace and Park (1854) schilderte Samuel Phillips, Autor und Pres- severantwortlicher der Crystal Palace Company, die den Park betrieb, wie man sich durch die Anlage zu bewegen hatte: Er beschrieb den Weg von einem höher liegenden Plateau, von demaus man die geologisch-paläontologische Freiluftausstellung überblickte, in eine ›tiefe‹Vergangenheit, die sich vor allemauf zwei Inseln in einemSee abspielte: »This ground is divided into two islands, representing successive strata of the earth, and by aid of the restorations of the once living animals that are placed upon them, presenting us, on the left, with the tertiary , and on the right, with the secondary , epochs of the ancient world.« 10 Das das Mesozoikum bzw. Erdmittelalter repräsentierende ›secondary island‹ beher- bergte Plastiken fossiler Reptilienwie das inHawkins’ Darstellung vierfüßig plumpe Igua nodon, denmassigenMegalosaurus, den krokodilartig gestalteten Ichthyosaurus und den Abb. 2: Die Saurier-Skulpturen im Bau, ca. 1854, Foto von Philip Henry Delamotte.
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