Leseprobe
98 ralienkabinett untergebracht. 57 Im Haus verblieben nur wichtige Suiten und einige geo- wissenschaftliche Teilsammlungen, mit denen Goethe sich des Öfteren beschäftigte. 58 Betrachtet man die imGoethehausbestand vorhandenen Mineralienschränke, 59 stellt sich aus heutiger Sicht zunächst nur eine großeMenge scheinbar gleichartiger Möbelstücke dar. Diemeisten Stücke sind grau gefasst. Die Ausnahme bilden fünf holzsichtige Schränke. Auf einigen Schränken befinden sich verglaste Aufsätze: elf sind grau gestrichen und vier holzsichtig. Zusätzlich existiert in der Sammlung ein auf zwei Böcken liegendes rechtecki- ges Kastenmöbel mit verglastem Deckel zur Präsentation von Stoßzähnen. Insgesamt handelt es sich um 24 Schränke bzw. 40 einzelne Möbelkompartimente, aus denen sich die Schränke zusammensetzen – allesamt aus Nadelholz (meist Fichte, Tanne oder Kiefer). Diese Hölzer wurden gern verwendet, denn sie standen leicht zur Verfügung und waren relativ preiswert. Beachtet wurden auch Trocknungseigenschaften: »[D]as Holz zu Stufen- schränken muss, da sie mit einer großen Last beschwert werden, vorzüglich trocken seyn.« 60 Obwohl diese Eigenschaft für Tischler selbstverständlich zumallgemeinenWissen 58 Vgl. ThHStAWRechtspflege B 2499, Bl. 73 –76: »Inventariumderer Meubles und Geraetschaften wel- che in des verewigten Herrn Staatsministers von Goethe Arbeitsstube und daran anstossenden Piecen zu finden sind«, von Friedrich Theodor David Kräuter, 1832. Siehe auch Prescher: Goethes Sammlungen Abb. 20 Gartenhaus an der Ackerwand: Aufstellungsort der Fossiliensammlung von August von Goethe.
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