Leseprobe

99 gehörte, war es demVerfasser der Anleitung offenbar wichtig, dies gegenüber den Samm- lern, die die Möbel in Auftrag gaben, zu betonen. Auch das Quell- und Schwundverhalten des Holzes musste von den Herstellern der Schränke beachtet werden. 61 BeimBlick auf die Konstruktion der Sammlungsschränke Goethes fällt zunächst auf, was scheinbar alle miteinander verbindet: die Sockelzone, die in der Regel aus einer schlicht profilierten, vorgeblendeten Brettkonstruktion besteht. Durch sie entsteht der Eindruck der Zusammengehörigkeit der einzelnen Schränke. Wie sich bei unseren Untersuchungen herausstellte, ist dieses optisch stark wir- kende verbindende Element jedoch in den meisten Fällen eine in dieser Ausführung nachträgliche Hinzufügung und verweist nicht zwingend auf die ursprüngliche Präsen- tationsform. Daran schließt sich automatisch die Betrachtung der ebenfalls scheinbar gleichartigen Verschließbarkeit der Schränke an. In zweierlei Ausführung treten uns Schließvorrichtungen als stark wirkendes, konstruktives Element entgegen. Erstens gibt es hölzerne Vorsatzleisten mit integriertem Schloss und zweitens einzuhängende zur Mineralogie, S. 18.  59 Zu den einzelnen Schränken vgl. den Möbelbestand im Anhang.  60 Thon: Handbuch für Naturaliensammler, S. 435. Vgl. auch Naumann: Taxidermie, 1. Aufl., S. 122.  61 Vgl. Piening: Möbelbau, S. 134.  Abb. 21 Gartenhaus am Frauentor: Aufstellungsort von Teilen der Mineraliensammlung (unteres Stockwerk) und des Naturalien- und Kuriositätenkabinetts (oberes Stockwerk).

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