Leseprobe
129 vielfach verwendet: als Heft- und Aktenumschlag (es findet sich auch in Goethes Biblio- thek als Einband), als Konzeptpapier zum Schreiben, als Umschlag für Kunstblätter, als Zeichenpapier (diese Verwendungen finden sich ebenfalls in Goethes Sammlungen) oder einfach zum Einpacken verschiedener Waren. 144 Es gab dieses Papier in Hell- und Dun- kelblau, geleimt und ungeleimt, in starker und etwas feinerer Qualität. Alle Arten kom- men in Goethes Schränken vor. Obwohl die Blaupapiere günstiger in der Herstellung als weiße Druckpapiere waren, sind nicht nur rein pragmatische Gründe für ihre Verwen- dung ausschlaggebend. Drucke auf blauem Papier waren »sehr beliebt«, denn es sollten mit dem blauen Papier »ästhetische Bedürfnisse« befriedigt werden. 145 Das Blau erschien den Zeitgenossen angenehm für die Augen. Das zeigen auch die Sammlungsanleitungen, die blaue Papiere für die Verwendung in Sammlungsschränken empfehlen. Naumann empfiehlt für die Aufbewahrung einer Eiersammlung in einem Schrank mit Schubladen: 144 Zur Herstellung und Verwendung von blauem Papier im 18. Jahrhundert vgl. Weiß: Blaues Papier, hier S. 28. 145 Vgl. ebd., S. 35. Abb. 43 Schächtelchen aus Goethes Sammlung. Goethe ließ solche Schachteln in verschiedener Ausführung anfertigen. Abb. 44 Umfunktionierte Behältnisse, gefüllt mit Objekten aus Goethes geowissenschaftlicher Sammlung
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