Leseprobe

5 ALF FURKERT Vorwort Karlheinz Georgi (*1934) prägte mehr als 30 Jahre lang die Architekturstudenten der TU Dresden im Freihandzeichnen. In einem Fach, in dem sich Spreu und Weizen auf eine ganz eigene Art trennen und der wöchentliche Gang in den Willersbau, Raum C 217 vielleicht am besten vergleichbar war mit der Busfahrt zum Lehrschwimmbecken in einem der ersten Schuljahre. Die Draufgänger dabei litten keine Not, konnten wahrscheinlich schon schwim- men – oder zeichnen – und die anderen mühten sich und hielten sich lange noch beim Tauchen die Nase zu oder bekamen nichts Adäquates abgebildet auf dem Zeichenblock. Aber Karlheinz Georgi wäre nicht er selbst gewesen, wenn er nicht – Künstler und Pädagoge zugleich – niemandem dem Mut nahm, sondern immer aufs Neue mit ausladendenden Bewegungen die Kohle übers Papier auf der Tafel fahren lies, bis sich aus der Fülle der Linien die Kontur herausbildete, einem Gerüst fürs Auge gleich und dabei stets neu die Hoffnung nährend, sich selbst doch noch in diesen Prozess der Annäherung einer Darstellung der Wirklichkeit eingliedern zu können. Das endlich eine Ausstellung mit seinen Zeichnungen, Druckgrafiken, Montagedrucken und Malereien aus allen Schaffensperioden im Haus der Architekten gezeigt werden kann, ist dem Engagement seines einstigen Schülers, inzwischen selbst Lehrstuhlinhaber in der Nachfolge von Georgi, Niels-Christian Fritsche, zu verdanken. Mit Susann Buttolo (Kustodin der Stiftung Sächsischer Architekten) und Gwendolin Kremer (Wissenschaftliche Mitarbei- terin der Kustodie der TU Dresden) zeichnet er verantwortlich für Ausstellungs- und Buch- konzept. Ihnen sei an dieser Stelle herzlich gedankt, Niels-Christian Fritsche, Alexander Georgi, Gwendolin Kremer und Heinz Weissflog ebenso für ihre Autorentätigkeit. Ein ganz besonderer Dank gilt der Familie Georgi, ohne deren Unterstützung dieser, als vierter der stiftungseigenen Schriftenreihe erscheinende Band nicht möglich gewesen wäre. Und nicht zuletzt sei Heide George für das Lektorat und Norbert du Vinage für die Buchgestaltung gedankt.

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