Leseprobe

34 Jürgen Böttcher und seine filmischen Arbeiten begleiten mich schon seit fast 20 Jahren, und ich freue mich sehr, dass diesem wahrlich kreativen Vulkan in der Städtischen Galerie Dresden nun eine große Sonderausstellung gewidmet wird. Unser erstes Zusammentreffen im Herbst 2000 bei der DOK Leipzig war noch von eher einseitiger Natur, als ich als junger Autodidakt in einer Retrospektive auf seine Werke traf. Ich saß hinten im dunklen Zuschauerraum, Jürgen Böttcher tanzte vorne auf der Bühne. Dieser Mensch und seine Filme mit ihrer Kraft und Klarheit sollten mir das Tor zu einer neuen thematischen wie auch filmischen Welt öffnen. Und sie waren mit der Auslöser dafür, dass ich mich ein Jahr später an der Filmhoch- schule in Potsdam-Babelsberg bewarb, an der auch schon Jürgen Böttcher von 1955 bis 1960 studiert hatte. Von seinen Kämpfen mit dem politischen Apparat, die er und später auch Filme- macher wie Thomas Heise in der DDR führen mussten, war mir damals noch nichts bekannt. Das erfuhr ich erst, als ich auf die DEFA-Verbotsfilme und die weniger Marc Bauder Im Moment des Augenblicks

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