Leseprobe

109 44  ohne Abbildung Capitano oder der Verliebte aus der Folge Die drei Pantalone Jacques Callot (1592–1635) Florenz, um 1618/19 Radierung, I. Zustand H.: 220 mm; B.: 150 mm Kupferstich-Kabinett, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Inv.-Nr. A 59043 45 Zani oder Scapin   aus der Folge Die drei Pantalone Jacques Callot (1592–1635) Florenz, um 1618/19 Radierung, I. Zustand H.: 220 mm; B.: 153 mm Kupferstich-Kabinett, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Inv.-Nr. A 59041 46 Pantalone oder Cassandre   aus der Folge Die drei Pantalone Jacques Callot (1592–1635) Florenz, um 1618/19 bezeichnet: Ja. Callot fec. firenza Radierung, I. Zustand H.: 220 mm; B.: 153 mm Kupferstich-Kabinett, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Inv.-Nr. A 59042 Literatur: Dittrich 1992, Kat.-Nr. 165–167 und Zitat S. 8 (Einführung zum Ausstellungskatalog von Wolfgang Holler). Wie sich die bei Callot thematisierten Sujets zeitbezogen interpretieren und umsetzen ließen, wie vorbildhaft Bühnengestalten der Commedia dell’arte als Reflexionen auf das höfische Festwesen wirken konnten, zeigt die einzigartige, im Grünen Gewölbe erhalten gebliebene Sammlung an miniaturhaft kleinen Elfenbeinfigürchen (Kat.-Nr. 47, 49). Die Kunstform der italienischen Stegreifkomödie, ge- nannt Commedia dell’arte , kam im 16. Jahrhundert auf und beschäftigte unzählige reisende Theatergruppen. In der Commedia spielte die Improvisation eine große Rolle, doch die wie zufällig wirkende Körpersprache, inbegriffen eine Vielzahl von Gesten, war für jede ein- zelne Bühnenfigur eindeutig festgelegt. Bestimmte Typen übernahmen daher die ihnen zuge- dachten Rollen. Callot hat drei von ihnen dargestellt. Der Capitano spielte den jungen, überaus eitlen Lieb­ haber. Der Zani hingegen galt als derber Possenreißer. 45

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