Leseprobe

414 8 der Gruppe. Es handelt sich um Johann Wilhelm Lubecke (auch Lübecke), 5 der zwischen 1752 und 1760 im Schloss zu Salzdahlum unter Peltiers Lei­ tung tätig war. Da Lubecke die mit Abstand meisten Zahlungen erhielt, dürfte er der Kopf dieser Gruppe oder Werkstatt gewesen sein. 1767 / 68 wurden Leistungen von Stuckateuren teils im Baufonds für das »neue Stallgebäude«, teils im allgemeinen Baukapitel der Rentei­ rechnung vermerkt. Dies könnte darauf hindeuten, dass zu Beginn der Stuckarbeiten Unklarheit darüber bestand, in welcher Rubrik diese Leistungen zu verrechnen waren. In diesem Jahr wurden »dem Stucca­ tur Lubecke vor Arbeit« 460 Reichstaler, demselben »Stuccatur Lübecke vor Arbeit auf dem großen Saal« neun und »vor 9. Stück Nichen zu machen« 45 Reichstaler gezahlt. 6 Die Arbeit im »großen Saal« muss sich auf Stuckreparaturen am Riesenssaal bezogen haben, die nach der dort zuvor ausgeführten Reparatur des Hängewerks erforderlich waren (vgl. S. 183, 203, 329). Demzufolge führten die damals am und im Westflügel und Neuen Nordflügel beschäftigten Stuckateure nebenher auch Stuck­ reparaturen in den alten Schlossflügeln aus. Aus dem Fond für den Neubau wurden 1767 / 68 dem »Stuccatur Lubbeke vor Arbeit am Frontispice«, 7 also am hofseitigen Schweifgiebel des Westflügels, 41 und für nicht näher spezifizierte Arbeit nochmals 75 Reichstaler gezahlt. In demselben Jahr erhielten ein »Stucatur Köpf« 78 Reichstaler, verteilt auf neun Positionen, ein »Stuccatur Rettig« 40 Reichstaler in zwei Positionen, ein »Stuccatur Schreiber« zehn Reichs­ taler »Reise Geld« und ein »Stuccatur Schuler« als »Douceur« fünf Reichstaler. 8 1768 / 69 ging das Gros der Zahlungen wieder an Lubecke. Dieser erhielt – »dem Stuccatur Lubecke vor die Facade an diesem Gebäude« – 25 Reichstaler (ohne Datum) als nochmalige Zahlung für Arbeit am Schweifgiebel, 20 Reichstaler »vor Abschlag seiner Arbeit« (ohne Da­ tum), sechs Reichstaler »vor 2. Marmor Tische« (29. 3. 1769), 20 Reichs­ taler »vor Abschlag seiner Arbeit« (15. 4. 1769), nochmals 20 (29. 4. 1769), schließlich zehn (8. 7. 1769) und letztlich »zur Erfüllung seines accords« 162 Reichstaler (24. 7. 1769). 9 Diese Erfüllungszahlung dürfte sich auf den Abschluss der verdingten Stuckarbeiten beziehen. Daneben wurde Abb. 461 Festsaal im Westflügel, südliche Schmalseite.

RkJQdWJsaXNoZXIy MTMyNjA1