Leseprobe
115 Anmerkungen 1 Ausst. Kat. Hamburg 2006, S. 204. | 2 Far- sen 2013, S. 69. | 3 Ausst. Kat. Braunschweig 2003, S. 42. | 4 Ausst. Kat. Hamburg 2006, S. 205, so auch Ausst. Kat. Braunschweig 2003, S. 41. | 5 Michelangelo, Kopf der Kleo- patra, um 1530, schwarze Kreide, H 23,2 cm, B 18,2 cm, Casa Buonarotti, Florenz, Inv. Nr. 2F; vgl. Ausst. Kat. Hamburg 2006, S. 214–217. | 6 Claude Bertin, Cléopâtre mourant, 17. Jh., Marmor, H 56 cm, B 49,5 cm, Musée du Louvre, Paris, Inv. Nr. RF3717. | 7 HAUM, Altregistratur, 13, fol. 148r./148v., Brief Herzog Carls I. an den Direktor des Kunst- und Naturalienkabinetts Johann Gott- fried Hoefer, 4.6.1778: »[...] Die Buste der Cleopatra von Michel Angelo kann er nun ab- holen lassen, und da hin setzen wo es am besten stehen kann.« 16 Büste des sogenannten Sterbenden Seneca Italien (?), 17. oder 18. Jahrhundert Inv. Nr. Ste 79 H 54,7 cm, B 26,5 cm, T 23 cm; H 43,5 cm o. Sockel Grauschwarzer Marmor, Augen farbig gefasst, Marmorsockel Kleine Fehlstelle am linken Ohr Inventar H 18, S. 217, Nr. 5: La tete d’un philosophe. Marbre noiratre. Inventar H 29, S. 95, Nr. 5: Kopf eines Philo- sophen (Seneka) von schwärzlichen Marmor. Die Halbbüste stellt einen älteren Mann mit weit zurückweichendem Haaransatz und seit- lich des Kinns abrasiertem Vollbart dar. Die großen Ohrenmuscheln, eine kräftige Nase und die volle Unterlippe charakterisieren die Physiognomie. Stark hervortretende Sehnen und Adern des Halses, wie auch die scharf eingeschnittenen Querfalten auf seiner Rück- seite betonen das Alter und die lange körper- liche Beanspruchung des Dargestellten. Ver- stärkt wird die unruhig plastische Oberflä- chenwirkung der Ausbuchtungen, Dellen und Kerben des Kopfes durch das Material, einen grauschwarzen Marmor mit wechselnden Hell-Dunkel-Schattierungen. Die eindringliche Wirkung des Kopfes auf den Betrachter beruht nicht zuletzt auf den weit aufgerissenen, weiß gefärbten Augen, deren große schwarze Pupil- len steil nach oben gerichtet sind. Die Büste repliziert den Kopf der antiken Figur des sogenannten Sterbenden Seneca im Mu sée du Louvre in Paris, einer römischen Kopie des 2. Jahrhunderts nach einem verlorenen griechischen Original des späten 3. Jahrhun- derts v. Chr. 1 Diese unterlebensgroße Plastik aus schwarzbraunem Marmor zeigt in einer spannungsgeladenen Haltung einen sich vor- beugenden Mann, die rechte Hand erhoben, den linken Arm nach hinten abgespreizt, be- kleidet nur mit einem um die Hüften geschlun- genen Tuch aus weißem Alabaster. 2 Die Figur im Louvre ist sehr wahrscheinlich identisch mit der zuerst von Flaminio Vacca (1538– 1605) in seiner spätestens 1594 verfassten Beschreibung der römischen Altertümer er- wähnten Seneca-Figur aus schwarzem Mar- mor, die auf einem Gut in Rom gefunden worden war. Seit dem frühen 17. Jahrhundert ist sie in der Sammlung der römischen Villa 15
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