Leseprobe
78 1934–1939 Ausweitung der Verfolgung Nach der Verurteilung 1937 kommt Heinze nach Bautzen I und später wegen Überfüllung des Gefängnisses nach Plauen. Kurz vor seiner Entlassung wird Heinzes Mutter im Gefängnis vorstellig und verbittet sich aus Sorge um den Ruf der Familie die Rückkehr ihres Sohnes nach Dresden. Heinze geht 1938 zunächst in eine diakonische Arbeiterkolonie für Obdachlose in Lobetal bei Berlin und arbeitet kurz darauf für einen juristischen Verlag in der Reichshauptstadt. 1940 wird er zur Wehrmacht einberufen, die ihn 1943 wegen Krankheit entlässt. Sein weiterer Lebensweg ist unbekannt. Schreiben des Dresdner Generalstaatsanwalts Jung , 1938 Dr. Leopold Schäfer, Strafrechtsexperte im Reichsjustizministerium, vermittelt Peter Heinze nach seiner Entlassung eine Arbeitsstelle bei einem juristischen Verlag. Schäfer ist im Ministerium für die Verschärfung des § 175 StGB verantwortlich – also jener Strafvorschrift, die ausgerechnet auch dem Sohn seines früheren Chefs zum Verhängnis wird. Archiv der Hoffnungstaler Anstalten Lobetal Erpresserbrief an Peter Heinze , 1936 Staatsarchiv Chemnitz ®
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