Leseprobe
92 1939–1945 Strafvollzug im Krieg MARTA HUSEMANN, GEB. WOLTER (1913 – 1960) 1943 – 1945 STRAFGEFANGENE IM BAUTZENER ARBEITSKOMMANDO KUPFERHAMMER Marta Husemann muss im Bautzener Kupferhammergelände Funkumformer für den Flugzeugbau fertigen. Die Gegnerin des National sozialismus wird als Vorarbeiterin in der Spulenwickelei eingesetzt. Über den Arbeitersport kommt die in Berlin geborene Autorin und Schauspielerin Marta Husemann zur Kommunistischen Partei. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten beteiligt sie sich an Flugblattaktionen und wird deshalb 1936 für mehrere Monate im KZ Moringen inhaftiert. Husemann schließt sich dem Widerstandsnetzwerk »Rote Kapelle« an. 1943 verurteilt sie das Reichskriegs- gericht in Berlin wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu vier Jahren Gefängnis. Während ihr Ehemann Walter im selben Verfahren zum Tode verurteilt und hingerichtet wird, kommt sie in das Frauengefängnis Leipzig-Kleinmeusdorf. Ihre Haftzeit verbringt Husemann aber größtenteils im Arbeitskommando Kupfer- hammer, wo weibliche Arbeitskräfte für kriegswichtige Fertigungen zum Einsatz kommen. Nach dem Krieg arbeitet sie in hauptamtlicher Funktion zunächst für die KPD und später für die SED in Ost-Berlin, wo sie 1960 verstirbt. Marta Husemann , Berlin 1942 Aufnahme nach ihrer Festnahme von der Gestapo Bundesarchiv Berlin-Lichterfelde
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