Leseprobe
110 Auflösung Begnadigungsaktionen Nach der Amnestie vom 27. Oktober 1989 werden aus Bautzen II 24 Häftlinge in die DDR entlassen. Die Amnestie gilt vor allem für wegen Republikflucht Ver urteilte. Nach dem Sturz Erich Honeckers will die Regierung unter dem neuen SED-Chef Egon Krenz die angespannte innenpolitische Situation entschärfen. Am 6. Dezember 1989 folgt eine zweite Amnestie, nach der weitere 56 politische Häftlinge freikommen. Parallel dazu fädeln Vertreter der Bundesregierung über den Unterhändler der DDR, Rechtsanwalt Wolfgang Vogel, die Freilassung von 28 Häftlingen in den Westen ein. Bis 22. Dezember 1989 gelangen auf diesem Weg die letzten politischen Gefangenen aus Bautzen II in Freiheit. Es bleiben 29 Gefangene weiter in Haft, die überwiegend wegen krimineller Delikte verur- teilt sind. Neues Deutschland, 28. Oktober 1989
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